Neulich, es war sehr schönes Wetter, setze ich mich einmal auf mein Motorrad und fuhr richtung Eisenach. Mit dem Motorrad mache ich ja zu Zeit recht wenig Touren. Ich glaube, das war dieses Jahr gerade einmal meine zweite Tour.
Nachdem ich letztes Jahr schon so wenig mit dem Bike unterwegs war, dachte ich eigentlich, dass sich das dieses Jahr ändern würde. Aber das tut es einfach nicht. Das ist auch der Grund weshalb ich mich dazu entschieden habe, meine treue Kawasaki zu verkaufen. Also mit den Motorradtouren war es das in Zukunft.
Aber zurück zur eigenltichen Geschichte! Die Drachenschlucht hatte ich schon sehr lange auf meiner Liste. Vor zwei Jahren wollte ich da eigentlich schon einmal hin. Naja, Ihr wisst ja sicher, wie das so ist, wenn man sich etwas vornimmt. Aber nach nur 2 Jahren habe ich es endlich geschafft und mir diesen Ort einmal angesehen.
Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht! Generell ist das Gebiet rund um Eisenach, von sehr vielen Wanderwegen durchzogen. Es ist ja auch eine schöne Gegend! Schon unterwegs hielt ich ein paar Mal an, um die Landschaft zu genießen.
Das einzige, was die hinfahrt, schon etwas getrübt hat, waren die vielen Baustellen, die mich überall dazu zwangen (schlecht beschilderte) Umleitungen zu fahren. Aber solche Probleme hat man ja immer.
Am Parkplatz nahe der Drachenschlucht angekommen (Motorräder parken hier kostenlos), gönnte ich mir erst einmal einen kleinen Snack am (einzigen) Imbisstand. Das Essen war nicht besonders gut und der Preis war viel zu hoch (Fastfood), aber ich hatte eben Hunger! Nach diesem kleinen Imbiss konnte ich mich dann auch schon langsam auf den Weg machen. Erst einmal musste ich die Drachenschlucht ja finden.
Gut eine Viertelstunde Fußmarsch brauchte bis zum Wanderpfad in die Drachenschlucht. Und am Anfang sah es tatsächlich nur aus wie ein ganz gewöhnlicher Wanderweg. Der verlief zwar durch eine sehr schöne Waldgegend, aber es war eben einfach nur ein ganz normaler Wanderweg. Irgendwann ging es dann aber tatsächlich los!
Eine steile Feldwand mit einem riesigen eingemeißelten „A“ (warum auch immer) markierte den Beginn der Drachenschlucht. Rechts davon war ein kleiner Wasserfall zu sehen (den ich leider nicht fotografieren konnte, weil ich nur das 16 mm dabei hatte).
Gespannt betrat ich also die Drachenschlucht. Hier drin war es ungefähr 10 Grad kühler. Die Wände waren überall feucht und Wasser lief teilweise an Ihnen herunter. Unter meinen Füßen schlängelte sich ein winzig kleiner Rinnsal an Wasser. Im Internet konnte ich lesen, dass dieser kleine Rinnsal im Frühjahr und Herbst so weit anschwellt, dass sogar der Steg, über den ich wanderte, von ihm verschluckt wird und die Drachenschlucht so unpassierbar ist. Faszinierend!
Die Drachenschlucht an sich ist eigentlich gar nicht so lang. Wenn man keine Bilder macht und entspannt hindurch schlendert, hat man sie in gut 10 Minuten passiert. Ich habe dafür ungefähr 40 Minuten gebraucht. Das lag natürlich zum einen an den Fotos, die ich gemacht habe. Die meiste Zeit habe ich aber mit warten verbracht, denn es waren verdammt viele Touris unterwegs, weshalb ich ständig warten musste bis ich freie Bahn zum Fotografieren hatte.
Besonders faszinierend war, wie eng es doch teilweise in der Schlucht ist. Die schmalste Stelle misst gerade einmal 69 Zentimeter. Da kommt an schon ein Gefühl der Beklemmung auf. Nach der Drachenschlucht schlängelt sich der Wanderweg noch bis hoch zum Rennsteig. Bis ganz hinauf habe ich es leider nicht mehr geschafft, weil es schon zu spät war.
Aber keine Angst, das hebe ich mir noch für die Zukunft auf! Der Heimweg auf dem Motorrad wurde dann noch ein wenig problematisch! Der Ölstand war (im ausgedehnten Stadium, also wenn das Öl warm ist) gerade so über dem Minimum und ich hatte stellenweise Probleme mit dem Getriebe. Zwei bis drei Mal konnte ich tatsächlich nicht mehr in den zweiten Gang schalten. Ich musste dann immer am Straßenrand anhalten und nach ein paar versuchen ging es dann.
Gerade in der Stadt war das sehr blöd. Aber zur Not hätte ich ja auch im ersten Gang heimfahren können (die Kiste macht im ersten Gang ja noch 90 Sachen). Öl werde ich wohl noch nachfüllen müssen, bevor meine gute Kawa verkauft wird.
Tja, dass war auch schon mein kleiner Ausflug zur Drachenschlucht. Wer in der Nähe von Eisenach ist, dem kann ich nur empfehlen dort einmal hinzugehen! Es ist einfach ein wundervoller Ort.
Die nächste Tour, über die ich demnächst schreiben will habe ich in der Zwischenzeit auch schon absolviert.
Bis dahin!
Euer Mario
PS: Wie immer füge ich hier noch einmal eine Galerie mit allen 20 Bildern, die der Tour entspringen sind, ein. Solltet Ihr die Galerie nicht sehen, müsst Ihr den Artikel öffnen (indem Ihr auf den Titel klickt).
Vor einigen Wochen hatte ich mir ganz spontan einen Wohnwagen gekauft (Ich glaube, die Idee dazu kam mir im Schlaf🙈). Und nachdem dieser jetzt ganze 3 Wochen bei einem bekannten gestanden hat, habe ich mir jetzt endlich ein Herz gefasst und mich damit auf die erste Tour begeben!
Für mich eine große Sache, denn schließlich hab ich ja, was die ganzen Campingsachen angeht keine Ahnung. Und weil das so ist, wollte ich meine erste kleine Erprobungstour lieber irgendwo in der Nähe stattfinden lassen. Als Ziel wählte ich mir den Harz aus, da dieser gerade einmal 70 Kilometer von mir entfernt war. Die Tour sollte ursprünglich maximal 3 Tage dauern (was nicht so ganz geklappt hat).
Im Vorfeld zur Tour habe ich mich einen ganzen, ok, sagen wir einen halben Tag vorbereitet. Naja, mit vorbereiten meine ich, dass ich mal kurz bei Google Maps nach Campingplätzen geschaut habe (und immerhin habe ich 2 davon gefunden!)😅. Soviel zu den Vorbereitungen. Also schnell alles geschnappt, was ich so meiner Meinung nach brauchen würde und ab geht die wilde Fahrt!😀
Ich muss jetzt wohl nicht extra erwähnen, dass keine Ahnung im Fahren mit einen so großen Gespann hatte oder?!
Was mir bei der Fahrt als Erstes auffiel, war die Tatsache, dass mein Auto für einen Wohnwagen leicht untermotorisiert ist. Da ich oftmals ziemliche Steigungen zu überwinden hatte, bemerkte ich das ziemlich schnell. Teilweise konnte ich im dritten Gang und Vollgas mit Ach und krach die 70 halten. Da hatte ich mir etwas mehr vorgestellt.
Aber durch die zugegebener maßen etwas langsame fahrt, hatte ich natürlich ordentlich Zeit die Landschaft zu genießen. Und es gab wirklich einiges zu sehen! Ich bin auf einer wunderbaren Straße durch einen Wald gefahren. Das klingt jetzt erst einmal nicht so besonders. Aber die Streckenführung und das Licht ließen dieses kleine Wäldchen wie verzaubert aussehen. Einfach traumhaft!😊
Nach dem Zauberwald bin ich einen wunderbaren Serpentinenpass empor gefahren. Von Zeit zu Zeit gab es immer mal wieder Parkbuchten, wo man verweilen und die Landschaft genießen konnte. Im Tal schlängelte sich ein Wildfluss entlang. Von der Landschaft her hatte ich nicht mehr das Gefühl in Deutschland zu sein. Alles wirkte fremd und faszinierend zugleich.
Irgendwann erreichte ich dann mein erstes Ziel, den angepeilten Campingplatz. Ich fuhr die ca. 300 Meter lange Einfahrt entlang (dieser Punkt wird gleich noch wichtig) und hielt an der Schranke zum Platz an. „Bitte zuerst zur Anmeldung“ stand an der Schranke geschrieben.
Ich folgte den Aufruf, stieg aus und ging zur Anmeldung, nur um dort feststellen zu müssen, dass der gesamte Platz bereits ausgebucht war! Jetzt hatte ich also den Salat. In einer 300 meter langen Einfahrt, in der ich nicht einmal drehen konnte! Aus dieser musste ich nun irgendwie wieder herauskommen. Und natürlich bin ich mit dem Wohnwagengespann noch nie zuvor rückwärts gefahren (das war ja meine allererste Fahrt!).
Das nachfolgende Schauspiel zog sich über gut 30 Minuten hin.😂 Der Wohnwagen machte einfach was er wollte. Ich riss das Lenkrad hin und her, nur um dann genervt aufzugeben und noch einmal von vorne zu beginnen. Meine Zuschauer haben sich über meine Unfähigkeit sicherlich gut amüsiert.🙈 Irgendwann hatte ich es aber dann doch geschafft (sogar das rückwärts wenden) und verließ entnervt den Ort. Tja, was nun, dachte ich mir.
Ich steuerte den nächsten Parkplatz an und rief bei den anderen Campingplatz an, den ich während meiner Vorbereitung ausfindig machen konnte. Und wie das eben so ist, war auch dieser restlos belegt. Eigentlich war die Tour damit vorbei.😥
Aber so schnell wollte ich nun auch wieder nicht aufgeben. Es musste ein neuer Plan her! Ich fuhr erst einmal die Strecke, die ich gekommen war zurück und stellte mich außerorts auf einen Parkplatz. Um den Kopf ein wenig frei zu bekommen, ging ich erstmal eine kleine Runde mit Raika. Anschließend setzen wir uns in den Wohnwagen und ich studierte (bei miserablen Handyempfang) Goolge Maps.
Und zwar suchte ich mithilfe der Satelitenansicht nach möglichst abgelegenen Orten, an denen ich die kommende Nacht verbringen könnte. Nach elendig langer Zeit fand ich auch einen passenden Ort. Mitten in der tiefsten Pampa, an einen wundervollen See gelegen. Kilometerweit keine einzige Ortschaft in der Nähe. Das klang perfekt.
Ich tippte die Daten in mein Navi ein und fuhr los. Im Vertrauen auf meine Navi App (deren Name hier jetzt nicht genannt wird) folgte der Route und stellte fest, dass mich die App nicht dort hinbringen musste, wo ich hinwollte. Ich landete also wieder in der unmöglichen Lage und musste mit dem Wohnwagen irgendwie rückwärts rangieren. Dieses Mal halfen mir zum Glück aber einige hilfsbereite Menschen aus meiner misslichen Lage.
Mit der Hilfe von Google Maps (und dessen Navigation) fand ich meinen Bestimmungsort dann letztendlich doch noch. Ich fuhr Kilometerweit über Feld- und Waldwege und musste dabei auch einige Schilder, sagen wir mal „übersehen“.😬
Dann endlich an meinem Bestimmungsort angekommen, konnte es ans wandern gehen. Ganz so einsam wie ich dachte, war ich dann doch nicht. Ich schloss mich einer kleinen Gruppe an, die zur Talsperre wollte. Der Weg dorthin war gut 5 Kilometer lang und wir legten die Strecke flott zurück.
Nachdem wir uns an der Talsperre trennten, konnte ich mich dort in Ruhe etwas genauer umsehen. Ich verweilte ein paar Momente und machte mich dann wieder auf den Rückweg. Dieses Mal ließ ich mir viel Zeit, sodass ich unterwegs ein paar Bilder machen konnte. Alle paar Meter war der Wanderweg von umgestürzten Bäumen blockiert, die ich überwinden musste.
Tief aus dem Wald vernahm ich das Geräusch von Kettensägen. Dort waren wohl Waldarbeiter unterwegs, die das Chaos der umgestürzten Bäume aufräumen sollten. Mittlerweile war ich mir, ob meines Standortes nicht mehr so sicher, sodass ich nicht direkt zum Wohnwagen ging, sondern noch ein paar andere Wege ausprobieren wollte. Dort wo der Wohnwagen stand, war mir dann doch zu viel Durchgangsverkehr.
Und so kundschaftete ich einen vielversprechenden Weg aus. Keine 200 Meter vom Ufer des Stausees entfernt fand ich den perfekten Standort. Hier würde nun wirklich kein Mensch mehr hinkommen! Und vor allem standen keine hohen Bäume in der Nähe, die durch den Sturm auf meinen Wohnwagen stürzen und mich in der Nacht zerquetschen könnten.😱 Erfreut ging ich zurück zu meinem Gespann, welches ich sogleich zum neuen Standort fuhr.
Mittlerweile setzte die Dämmerung so langsam ein. Da ich noch ein wenig Zeit hatte, bevor es dunkel wurde, entschied ich mich dazu, zum See zu gehen und die Kulisse zu genießen. Und es war auch wirklich wunderschön. Schade, dass ich mein Zeitraffer Equipment im Auto gelassen hatte, denn das war wirklich der perfekte Ort für eine Sequenz.
Langsam wurde es aber an wieder zurückzugehen. Bevor ich mein Quartier aufschlug, musste ich noch die wichtigsten Dinge aus dem Auto holen. Außerdem wollte ich die letzten Momente des Tages nutzen, um noch einmal meine Drohne aufsteigen zu lassen.
Tja, an dieser Stelle muss ich jetzt einen großen Dank an DJI aussprechen, denn für eine 1.600 Euro teure Drohne bekommt man wirklich einiges Geboten. In meinem Fall einen supertollen Briefbeschwerer! 😤 Die Jungs haben die Flugapp nämlich so abgeändert, dass das Fliegen nur noch mit einer Internetverbindung möglich ist.
Das ist natürlich eine super Sache wenn man sich an einen entlegenen Ort, oder einer unberührten Landschaft befindet und tolle Luftaufnahmen machen möchte. Leider haben die DJI Ingenieure nicht daran gedacht, dass es an entlegenen Orten meist KEIN INTERNET gibt!😡 Egal wie ich es versucht habe, es ging einfach nicht. Die tollen Bilder aus der Luft, die ich mir hier versprochen habe, mussten leider ausfallen.
Mittlerweile war es dunkel geworden und wir zogen uns in den Wohnwagen zurück. Jetzt gab es erstmal etwas zu essen! Zum Glück hat so ein Wohnwagen eine Kochmöglichkeit, sodass ich etwas Warmes zu mir nehmen konnte. Draußen waren die Temperaturen auch bereits unter die 10 Grad Marke gefallen, was für mich eine gute Möglichkeit war, die Heizung des Wohnwagens auszutesten. Da die Gasflasche bereits gebraucht war, wusste ich natürlich nicht, wie viel Gas noch übrig war.
Bevor ich dann irgendwann ins Bett ging, verkroch ich mich den Rest des Abends auf die Couch und sah mir den ein- oder anderen Film an (Internet ging ja nicht). Die Heizung stelle ich vor dem Schlafengehen aus, weil ich irgendwie bedenken hatte, dass mir der Wohnwagen in der Nacht um die Ohren fliegen würde.🤣
Am nächsten Morgen wurde ich dann um vier Uhr wach. Ich hatte wirklich nur eine dünne Decke dabei und lag im T-Shirt im Bett. Ich schaute auf das Thermometer, welches mir 5 Grad Innentemperatur anzeigte. Kälte kann ich zwar sehr gut ab, aber anscheinend bin ich ebendeswegen aufgewacht. Mein ganzer Körper war wirklich eiskalt. Sogar Raika hatte sich vom Fußboden ins Bett verkrochen und lag nun leicht zitternd neben mir.
Zeit die Heizung anzumachen! Ich stieg auf und stellte die Heizung auf volle Pulle. Es würde ein paar Minuten dauern, bis es im Wohnwagen warm wird. In der Zwischenzeit bin ich kurz rausgegangen und joggte ein paar Runden um den Wohnwagen um mich selber aufzuwärmen. Nach einer halben Stunde waren es dann schnuckelige 22 Grad! Da es erst halb 5 war, konnte ich getrost noch ein bisschen Schlafen.
Ein paar Stunden später gab es zum Aufstehen erst einmal einen schönen Earl Grey (darauf kann ich nirgends verzichten). Die Sonne schien zwar, aber draußen war es noch immer recht kalt und windig. Jetzt war der perfekte Moment für den Zeitraffer, den ich am liebsten gestern Abend schon gemacht hätte!
Leider war es während der gesamten Zeit immer noch sehr kalt und windig. Ich war mir ob des Wetters nicht so ganz sicher und da es hier kein Internet gab, konnte ich mir noch nicht einmal den Wetterbericht anschauen.😕 Und dann war da noch die Gasprobelmatik, denn sollte mir während der nächsten Nacht das Gas ausgehen, würde es für mich sehr ungemütlich werden. All das ließ mich ein wenig zweifeln und ich überlegte mir, die Tour vielleicht doch vorzeitig abzubrechen.
Aber der Tag ist ja noch lang! Erst einmal stellte ich den Zeitraffer fertig und anschließend wanderten wir noch ein wenig um den See herum. Später dann am Wohnwagen drang dann das Geräusch von Kettensägen in meine Ohren. Gut einhundert Meter von mir entfernt werkelte ein Waldarbeiter. Einige Bäume hatten wohl aufgrund des Windes einen knacks bekommen und standen schon auf halb 8. Bevor sie nun auf den Weg zu stürzen drohen (und mir damit den Heimweg verbauen würden), machte sich der Waldarbeiter daran, dass drohende Unheil abzuwenden.
Ich hätte nicht gedacht, dass hier an einen Feiertag gearbeitet werden würde. Dummerweise stand der Wagen von dem Waldarbeiter im Weg, sodass ich nicht wegfahren konnte. Die Tatsache, dass ich hier verbotenerweise stand, machte die Sache nicht unbedingt leichter. Dennoch fasste ich mir ein Herz und ging zu dem Waldarbeiter auf ein kleines Pläuschchen. „Du willst wohl schon wieder fahren?“ waren die Worte, mit denen er mich begrüßte.
Ich erklärte Ihn meine Lage und warum ich hier stehe, aber das brauchte ich im Grunde gar nicht. Für Ihn war es völlig okay, dass ich hier stehe. Nur die Jäger wären damit eventuell nicht so glücklich meinte er. Zum Glück hatte ich am Vortag auch daran gedacht, denn im Umkreis von 100 Metern befand sich kein einziger Hochsitz. Nichtsdestotrotz wollte ich meine Zelte langsam abbrechen und fragte den Waldarbeiter, ob er nicht den Weg freimachen konnte.
Das tat er, natürlich ohne zu zögern. Außerdem gab er mir noch tipps, wie ich schnellstmöglich wieder auf die Straße kommen und das Naturschutzgebiet verlassen kann. Meine Fahrt konnte also weitergehen.
Während ich das Naturschutzgebiet langsam verließ, entschloss ich mich dazu, keine weitere Nacht irgendwo in der Pampa zu verbringen. Zu groß war mir das Risiko, dass mir das Gas ausgehen würde und ich eine sehr kalte Nacht im Wohnwagen verbringen müsste. Auf meinem langsamen Heimweg hielt ich immer wieder mal an, um die Landschaft zu erkunden und ein bisschen wandern zu gehen.
Durch den Zauberwald, den ich auf den Hinweg passierte, führte mich mein Navi leider nicht mehr (was mich sehr ärgerte). Um 22:00 Uhr war ich dann wieder zu Hause angekommen und meine erste Tour im Wohnwagen war überstanden.😌 Die nächste Tour mache ich dann erst wieder, wenn es etwas wärmer ist (oder wenn ich mir eine zweite Gasflasche besorgt habe).
Ansonsten war die Tour, trotz aller Umstände wirklich super! Es gab höhen und Tiefen, nette Gespräche und schöne Landschaften. Was will man mehr! Und dazu noch das Abendteuer, dass ich auf meiner ersten Tour gleich freistehen musste.
Ich werde den Wohnwagen dieses Jahr gewiss noch einmal rausholen. Dann aber mit einer deutlich besseren Planung, die alle Eventualitäten berücksichtigt.
Bis dahin
Euer Mario
Hier wie immer die obligatorische Galerie mit allen Bildern:
Mittlerweile ist der Urlaub fast vorbei. Nur noch einen Tag werde ich in dieser wunderschönen Landschaft verbringen. Morgen um diese Zeit werden wir schon wieder im Auto sitzen und die Heimreise antreten. Aber bis dahin dauert es ja noch ein bisschen.
Heute jedoch wollen wir uns noch einmal ein bisschen die Gegend ansehen. Den Vormittag verbringe ich jedoch schon einmal mit dem Packen. Und da auch mein Kameraequipment in der Ferienwohnung bleibt, kann ich es auch gleich ganz einpacken. Und wenn ich schon jetzt alles einpacke, habe ich heute Abend weniger Stress.
Nach meinem morgendlichen Earl Grey und dem Studieren der aktuellen Tagesereignisse in der Zeitung, machte ich mich dann auch ans Werk. Danach machte ich mir Gedanken, was ich denn an meinem letzten Tag unternehmen soll.
Ich hatte ja noch den Gedanken im Hinterkopf, dass ich mit der Seilbahn auf einen Berg fahren könnte um noch ein letztes Mal die Aussicht zu genießen. So eine fahrt über mehrere Hundert meter in einer schwankenden Kabine wollte ich Raika aber nicht antun. Also musste für heute etwas anderes her.
Ich erinnerte mich an meinen ersten Ausflug in diesen Urlaub. Es ging ja zur Ammer, den reißenden Wildfluss. Den Fluss könnte ich heute ein wenig länger folgen. Vielleicht komme ich ja sogar bis zum Ammernbruch. Das klang nach einem guten Plan! Und weil heute das Fotoequipment zu Hause bleibt, kann ich die Wanderung auch ganz entspannt angehen lassen.
Und so zogen wir dann auch recht spät los. Es schon gegen Mittag. Und weil es schon so spät war, wollte ich auf dem Weg zur Ammer auch gleich bei dem Wirtshaus vorbeischauen, in welchem ich auch schon am ersten Tag war. Die echten Wiener Schnitzel dort waren sehr gut. Jetzt zum Mittag, oder für mich war es ja eher das Frühstück, wollte ich jedoch erst einmal was süßes haben. Also bestellte ich mir einen Kaiserschmarrn.
Frisch gestärkt ging es dann weiter Richtung Ammer. Wir setzten uns ans Ufer und ließen ein wenig die Seele baumeln. Wie schon in der gesamten Woche, war das Wetter auch heute wieder fantastisch! Strahlender Sonnenschein und eine Temperatur von ca. 30 Grad. Besser geht es eigentlich gar nicht.
Nachdem wir uns das Treiben am See eine Zeit lang angesehen haben, war es an der Zeit etwas Wandern zu gehen. Wir folgten dem Ufer flussabwärts. Der Wanderweg zum Ammerbruch war zwar nach wie vor gesperrt, aber das ignorierte ich an dieser Stelle einfach mal. Ich sollte schon sehen wie weit ich kommen würde.
Bis zum Ammerbruch waren es laut Smartphone auch noch fast 2 Kilometer Fußweg. Wir folgten also den Flusslauf und gingen dem Wanderweg am Wald entlang. Wir kamen auch ein ganzes voran, bevor der Wanderweg zu Ende war. Hier, also am Ende des Wanderweges stand eine Aussichtsplattform. Die Ammer ist an dieser Stelle sehr reißend. Aus der Mitte des Flusslaufes erheben sich große Felsformationen, um denen sich schnelle Strömungen bilden.
Das Wasser rauscht hier mit einer ungeheuren Lautstärke vorbei. Von der Plattform aus hat man einen sehr schöne Aussicht auf die Szenerie. Schade, dass ich meine Kameras nicht dabei hatte. Gerade dieser Ort hat sich für eine Langzeitbelichtung angeboten. Aber egal, jammern hilft nicht und ich hatte ja zum Glück mein Smartphone noch dabei. Damit konnte ich aus der Not heraus ein paar Fotos und auch Videos aufnehmen.
An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass mein Smartphone den Urlaub leider nicht ganz unbeschadet überstanden hat. Schon am Tag zuvor fiel mir auf, dass sich ein Riss Vertikal durch das gesamte Display zieht. Ich hoffte, dass das Gerät die Heimreise noch durchhält, denn schließlich war mein Smartphone ja auch gleichzeitig mein Navi. Und ohne Navi würde es schlecht aussehen.
Aber ich hatte mir natürlich am Vortag schon Ersatz besorgt. Abends in der Ferienwohnung nahm ich mein Macbook und studierte bei Amazon und die aktuellsten Geräte und schaute mir diverse Tests an. Es sollte kein No Name Gerät wie das letzte werden (obwohl ich sagen muss, dass mir Miui sehr gut gefallen hat) und es sollte vor allem ein aktuelles Android vorweisen. Letztendlich fiel meine Wahl auf das Moto G5 Plus. Es hat das aktuelle Android und ist auch von der Hardware her gut ausgestattet. Außerdem bietet es in meinen Augen ein recht faires Preis/Leistungsverhältnis. Also gekauft! Wenn ich dann wieder zu Hause angekommen bin, dürfte das neue Smartphone schon da sein.
Der Urlaub nähert sich zwar schon seinen Ende, aber zu Hause angekommen bin ich natürlich noch lange nicht. Den heutigen Tag kann ich noch genießen! Wobei, vom heutigen Tag war zu diesem Zeitpunkt ja nicht mehr allzu viel übrig.
Ich traute mich noch von der Plattform hinab zum Flussufer zu steigen. Dort konnte man die enorme Kraft des Wassers aus nächster Nähe betrachten. Selbst die riesengroßen Felsbrocken im Fluss waren absolut glatt geschliffen. Ein Prozess der tausende Jahre gedauert haben muss. Die Geräuschkulisse war hier ohrenbetäubend.
Da hier alles so nass und glitschig war, legte ich mich auf ein Mal ordentlich auf die Schnauze. Aber das gehört auch mit dazu. Raika hatte indes keinerlei Probleme in diesem Gebiet. So konnte Sie mich dann auch wieder auf die Plattform ziehen. Da der Wanderweg hier definitiv zu Ende war, machten wir uns langsam auf den Rückweg. Genau wie am ersten Tag mussten wir auch jetzt wieder die enorme Steigung der Straße meistern. Ohne schweren Fotorucksack ging das aber wesentlich besser.
Oben angekommen dauerte es auch nicht mehr lange bis das Wirtshaus zu sehen war. Zum Abschied gönnte ich mir noch einmal ein echtes Wiener Schnitzel. Während ich auf meine Bestellung wartete, konnte ich aus der Küche hören wie mein Schnitzel (natürlich aus Kalbfleisch) geklopft wurde. Das Schnitzel war auch dieses Mal sehr lecker.
Nun wurde es langsam an der Zeit den Rückweg fortzusetzen. Wir machten uns also los. Bis zur Ferienwohnung werden wir bei unserem gemächlichen Tempo noch locker 1,5 Stunden brauchen. Immer wieder machten wir kurze Pausen um noch ein letztes Mal die malerischen Landschaften genießen zu können.
Gegen 19:30 Uhr kamen wir dann wieder in der Ferienwohnung an. Hier nutze ich noch die Zeit und verstaute alle unwichtigen Dinge schon einmal im Auto. Anschließend schaltete ich noch ein wenig dem TV ein. Da ich morgen möglichst früh durch München durchgefahren sein will, werde ich wohl so gegen 4:00 Uhr losfahren müssen. Das bedeutet, dass es heute sehr früh ins Bett geht. Allerspätestens 21:00 Uhr ist Schluss.
Pünktlich 3:00 Uhr Nachts klingelte dann auch mein Wecker. Ich quälte mich aus dem Bett und zog mir erst einmal 2 Energy Drinks rein. Nebenbei las ich ein bisschen in der Zeitung. Nach diesen zwei Energy Drinks war ich dann auch schon einigermaßen fit. Jetzt war es an der Zeit sich langsam fertig zu machen und das Auto einzuräumen.
Das schwierigste an der Aktion war es wohl Raika zum Aufstehen zu bewegen. Die kleine war ein so frühes Aufstehen absolut nicht gewohnt. Aber wir schafften es dennoch pünktlich um 4:00 Uhr aufzubrechen. Gegen fünf waren wir dann auch schon in München. Wie ich es geplant hatte, war noch kein einziges Auto auf der Straße zu sehen. Ich kam so sehr gut durch die Stadt.
Da Raika im Kofferraum weiterschlief konnte ich gut durchfahren. Wir machten nur eine einzige Pause, damit wir uns die Beine etwas vertreten konnten. 9:30 Uhr waren wir dann auch schon zu Hause angekommen. Der Urlaub war damit endgültig vorbei.
Die Ammergauer Alpen waren auf jeden Fall spitze. Ich könnte mir durchaus vorstellen auch meinen nächsten Urlaub dort zu verbringen. Es gibt noch so viele Dinge zu erkunden. Ich warte schon gespannt auf die nächste Urlaubszeit.
Bis dahin
Euer Mario
PS: Wie immer findet Ihr hier noch einmal die Galerie mit allen Bildern (auch jene, welche nicht im Artikel sind):
Nach dem gestrigen, sehr ruhigen Tag stand das Zeil, bzw. die Wanderung für heute ja schon fest. Gestern (ansatzweise) erkundet hatte, wollten wir entlang wandern. Auch am heutigen Tag entschied ich mich ausschließlich für leichtes Gepäck. Die Spiegelreflexkameras blieben ausnahmslos zu Hause. Nur die kleinen Systemkameras von Olympus wanderten in meinen Fotorucksack.
Aber genug der Vorrede, ab ins Auto und los geht’s! Nach der Ankunft auf dem Parkplatz und dem Erklimmen der ersten Steigung auf dem Wanderweg, legten wir erst einmal eine kurze Pause ein. Den Pausenplatz kannte ich ja schon, denn schließlich habe ich genau hier am gestrigen Tag meine letzte Zeitrafferseqzenz aufgenommen. Bis hierhin war also alles bereits bekannt. Das Unbekannte lag ab jetzt auf unseren Weg.
Und auf eben jenen Weg hatten wir nun zwei verschiedene Möglichkeiten. Der erste Wegweiser wies auf einen steilen Pfad in Richtung Notkarspitze. Diese war mit „3,5 Stunden“ ausgeschildert, was bei mir mit meinen Zeitraffer Pausen ja mindestens 6 Stunden entspricht. Der Pfad hatte außerdem die gleiche Qualität wie jene schwierigen Stellen am Hörnle. Als ich mich an dieser Stelle spontan an die Strapazen beim Aufstieg des Hörnles erinnerte, machte ich lieber wieder kehrt und folgte dem anderen Pfad.
Dieser verlief eher horizontal, war aber mit einer Warnung vor Steinschlag ausgeschildert. Naja, nichts ist eben perfekt. Links unseres Weges war eine tiefe Schlucht (bestimmt 100 Meter), in welcher sich ein Wildfluss erstreckte. Gleich daneben fing schon wieder der nächste Berg an. Rechts vom Weg war unser aktueller Berg. Wir befanden und also auf einen Gebirgspfad, wie er sich bestimmt auch im Lehrbuch befinden müsste.
Auch die anfängliche Warnung vor dem Steinschlag traf zu, wie ich immer wieder sehen konnte. Einen Steinschlag erlebte ich zwar nicht, dafür konnte ich überall die Hinterlassenschaften beobachten. So lagen am rechten Wegrand sowohl große Felsbrocken, als auch viele ca. Faustgroße Steine. Auch die Abbruchkanten an den Klippen über uns konnte man gut erkennen. Zur Sicherheit entschloss ich mich dazu, lieber auf der Linken Seite des Pfades zu laufen. Und während sich der Pfad so seinen Weg an den Klippen entlang schlängelte, folgten wir diesen. Beim ersten guten Fotospot machten wir dann eine Pause für einen kleinen Zeitraffer. Wir waren nun schon ziemlich lange allein unterwegs. Während der Zeitraffer lief, bekamen wir dann jedoch die ersten Wanderer zu Gesicht.
Wenige Meter nach unseren Zeitraffer-Spot, kam dummerweise ein sehr viel besserer. Von hier aus konnte ich dasselbe Motiv sehr viel schöner einfangen. Da ich nach knapp 100 Meter aber nicht schon wieder eine Pause machen wollte, hob ich mir diesen Spot dann für den späteren Rückweg auf.
Zur allgemeinen Abwechslung liefen wir nun eine ganze Weile bergab. Der Pfad schlängelte sich hier so schön, dass ich einfach ein paar Fotos machen musste. Wir blieben also Zunehmens immer mal wieder für kleine Fotopausen stehen. Auf diesem Wanderweg gab es auch allgemein ziemlich viel zu sehen. Wenn es einmal nicht der Bergpfad war, der sich majestätisch durch das Gebirge zieht, dann war es ein reißender Wasserfall, der sich krachend seinen Weg ins Tal suchte. Oder es war ein entfernter Berg, dessen Gipfel von Wolken verdeckt war. Es gab immer etwas zu bestaunen und natürlich auch zu fotografieren.
Das einzige, was mir bei der Wanderung ein schlechtes Gefühl gab, war die Tatsache, dass ich auf dem Rückweg wieder einmal ziemlich weite Passagen bergauf laufen werde. Aber naja, da kann man wohl nichts machen. Irgendwann waren wir dann auch derart bergab gelaufen, dass wir das Tal erreichten. Hier brach sich der Wildfluss, den wir vorhin 100 meter weiter oben bewundern konnten, seine Bahn.
Von nun an ging es wieder bergauf. Wir folgten auf unseren weiteren Weg dem Fluss. Auch der breite Bergpfad, auf dem wir bis jetzt unterwegs waren verschwand. Er verwandelte ich in einen Schmalen, verwinkelten Steinpfad. Auch den Fluss mussten wir an einer Stelle überqueren. Zum Glück hatte ich wie immer meine Wanderschuhe an, sodass meine Füße trocken blieben. Nach einigen weiteren Metern verbreiterte sich das Flussbett enorm. Überall lagen Geröll und umgestürzte Baumstämme, wodurch sich im Flusslauf immer mal wieder kleinere Wasserfälle bildeten. Da auch die Steine am äußersten Rand des Flussbettes (also da wo wir entlang liefen) rund waren, schlussfolgerte ich, dass der Fluss in der regnerischen Zeit im Frühjahr und Herbst wesentlich breiten und wilder seien muss.
Wir nutzen hier noch einmal die Gelegenheit für eine kleine Zeitraffer Pause. Die Olympus Pen kümmerte sich um den Zeitraffer während ich mit der OMD die Örtlichkeit genauer erkundete. Raika bleib beim Kamerarucksack und passte sorgfältig auf alles auf. Als ich dann mit meiner kleinen Fotosession fertig war, konnte ich mich ein wenig hinsetzen und den Ort genießen. Durch den Fluss und die kleinen Wasserfälle war es hier angenehm kühl. Ich ließ es mir auch nicht nehmen und kostete das Quellwasser einmal. Keine Angst, gestorben bin ich dabei nicht. 🙂
Den Rest der Zeit, die der Zeitraffer für seine Fertigstellung noch brauchen würde, chillte ich ein wenig und genoss die Landschaft. Ich konnte sogar ein kleines Nickerchen machen, denn ich hatte ja einen Wachhund dabei. Schon auf über 100 Meter Entfernung warnte mich Raika wenn ein Wanderer unseren Weg kreuzte. Schön, wenn man einen Aufpasser dabei hat.
Als der Zeitraffer dann endlich fertig war, blieben wir noch eine kleine Weile vor Ort. Ich überlebte, ob wir den Pfad noch weitergehen sollten. Der Himmel trübte sich ein und ich konnte vereinzelt auch schon das Donnern eines nahenden Gewitters hören. Es war nun 17:30 Uhr und meine Wetterapp hatte schon für vor einer halben Stunde Gewitter angesagt. Also ging ich an dieser Stelle lieber auf Nummer sicher. Wir packten unsere Sachen und machten uns langsam auf den Rückweg.
Unterwegs nahmen wir noch den Zeitrafferspot mit, den wir auf den hinweg entdeckten. Von dem Gewitter war an dieser Stelle aber nichts mehr zu sehen oder zu hören. Ja noch nicht einmal nass geworden sind wir! Als wir dann um 19:30 wieder am Auto waren ärgerte ich mich richtig. Es war wieder strahlender Sonnenschein und ich hätte noch locker zwei Stunden weitergehen können. Verdammt!
Aber egal, ich werde in Zukunft bestimmt noch einen weiteren Urlaub hier verbringen. Und dann werde ich diesen Wanderweg auf jeden Fall noch etwas ausgiebiger erkunden! Um 20:00 Uhr waren wir dann auch schon wieder in der Ferienwohnung und der Tag war im Prinzip auch schon gelaufen. Nach einer Dusche und einen kleinen Imbiss (wir waren heute gar nicht im Wirtshaus!), ließ ich noch ein bisschen den Fernseher laufen und sicherte nebenbei schon mal alle Bilder auf meinem Macbook. Inklusive der Zeitraffer Sequenzen waren inzwischen schon stolze 120 Gb an Bilddaten angefallen. Nicht schlecht!
Tja, das war auch schon der vorletzte Tag! Leider nähert sich mein Urlaub unausweichlich seinen Ende zu. Für den letzten Tag ist dann keine allzu weite Wanderung mehr geplant. Auch mein Kameraequipment werde ich am letzten Tag in der Ferienwohnung lassen.
Bis dahin
Euer Mario
PS: In der Nachfolgenden Galerie habe ich noch einmal alle Bilder des Artikels zusammengefügt (auch die, die im Artikel nicht zu sehen sind)!
Wie schnell die zeit vergeht! Heute ist schon Donnerstag und der Zenit meines Urlaubs ist damit auch schon überschritten. Nachdem wir in den letzten drei Tagen (vor allem gestern!) ziemlich viel unterwegs waren, wollen wir den heutigen Tag etwas ruhiger angehen lassen. Ich denke, dass wir uns das an dieser Stelle verdient haben.
Also machen wir uns gegen 09:00 Uhr in der Früh zu einer kleinen Gassi Runde auf. Ach, war das befreiend einmal nicht mit dem schweren Fotorucksack durch die Gegend zu laufen! Ohne ein einziges Bild einzufangen konnte ich bei unseren kleinen Spaziergang die Seele ein wenig baumeln lassen. Das Wetter war auch an diesem Donnerstagmorgen so, wie in den letzten Tagen. Sonnig und sehr warm. Auch heute würde das Thermometer wohl wieder über die 30 Grad Marke klettern. Aber das konnte uns ja egal sein, denn schließlich wollten wir diesen Tag ja ruhig machen.
Bevor wir uns dann aber ernsthaft Gedanken zum heutigen Tag machten, musste ich erst einmal Einkaufen fahren. Schließlich hatte ich fast nichts mehr zu Essen. Auch meinen Geliebten Earl Grey, den ich zu Hause vergessen hatte, konnte ich nun nachkaufen. Nach dem Frühstück machte ich mir dann erste Gedanken zum heutigen Tag. Da ich es, wie schon mehrfach erwähnt eher ruhig angehen lassen wollte (das bedeutete möglichst wenig zu laufen), sollte heute in erster Linie die Drohne zum Einsatz kommen.
Der Grund dafür ist, dass ich meine Phantom 3 in erster Linie nur in direkter Nähe meines Autos einsetzen kann. Die gesamte Ausrüstung der Drohne (Drohne, Fernbedienung, iPad, 4 Akkus, Koffer) ist nämlich ziemlich schwer, sodass ich damit nicht unbedingt auf unwegsamen Gelände wandern kann.
Als einen lohnenswerten Spot zum Fliegen empfand ich den Eibsee, an dessen Ufer wir ja bereits am zweiten Tag wanderten. Also verlud ich alles ins Auto und machte mich los zum See. Die Fahrt dahin dauerte jedoch fast drei Stunden! Kamen wir an zweiten Tag in Garmisch Patenkirchen nur sehr langsam voran, war es jetzt eine absolute Katastrophe! Diese doch eher kleine Ortschaft zu passieren dauerte eine Ewigkeit! Und da wir auch nicht direkt an den See fahren konnte, musste ich mir eine Alternativ Location aussuchen. Hammersbach hieß der Ort, der ganz in der Nähe liegt.
Aber auch hier gab es natürlich einige Probleme. Ich musste einen geeigneten Spot finden, um die Drohne starten zu können. Was sich in der Theorie einfach anhört, sieht in der Realität jedoch meist ganz anders aus! Nach vielen hin und her fand ich dann aber doch noch einen geeigneten Patz, an dem ich in Ruhe fliegen konnte. Ganz glücklich war ich damit aber nicht. Als ich die kurze Flugsession beendet hatte, fuhren wir erst einmal zurück. Unser nächstes Ziel war Ethal.
Zwischen Ethal und Oberau, führt eine schmale Bergstraße hinab. Diese haben wir schon am Dienstag gefahren. Zusammen mit dem Bergpanorama, ergab sich hier eine perfekte Möglichkeit zum Fliegen. Vor allem gab es direkt vor dem Bergpass einen kleinen Parkplatz, welcher einen idealen Startpunkt darstellte! Drei Akkus hatte ich noch zur Verfügung, also konnte ich durchaus noch einige Zeit in der Luft bleiben. Der Rückweg durch Garmisch Patenkirchen war auch ganz unkompliziert, denn der Stau trat nur in der anderen Richtung auf. Als wir unseren zweiten Spot erreichten, war es dann auch schon 16:00 Uhr. In den folgenden zwei Stunden verbrauchte ich dann meine drei verbleibenden Akkus. Das hier war wirklich ein perfekter Spot zum Fliegen.
Auf der einen Seite lag Ethal. Ein kleiner Touristenort mit einem wunderschönen Schloss. Das Umland war geprägt von einer weiten Ebene. In der Ferne sah man, wie sich die Berge erstreckten und sich wie sich zwischen den Bergen kleine Täler und Pässe bildeten. Auf der anderen Seite war der Bergpass Richtung Oberau. Die schmale Straße führte immer im Slalom bergab. An der Seite ging es steil nach unten. Direkt hinter dem Bergpass konnte man dann schon den nächsten Ort ausmachen, der bestimmt 200 Meter unterhalb des Passes lag. Auch hier wurde die Aussicht natürlich vom allgegenwärtigen Bergpanorama gekrönt.
Was für ein Glück, dass ich mit meinen drei verbliebenden Akkus gute 75 Minuten in der Luft bleiben konnte! Als dann alle Akkus leer waren und ich die Drohne wieder ins Auto packte, beschloss ich noch ein Stückchen zu wandern. Schließlich wollte Raika ja auch noch ein bisschen Bewegung haben. Was für ein Zufall, dass an unseren Parkplatz ein Wanderweg anfing. Diesen folgten wir. Gute zwei Stunden waren wir noch unterwegs. Eine knappe halbe Stunde verbrachten wir dabei aber mit einen kleinen Zeitraffer. Der Wanderweg führte am Anfang wieder steil bergauf, sodass wir diesen nicht allzu weit gehen wollten. Schließlich wollten wie diesen Tag ja in Ruhe angehen!
Aber der Weg und die Landschaft sahen so toll aus, dass ich an dieser Stelle gleich wusste, wo es morgen langgehen sollte! Gegen 20:00 Uhr waren wir dann auch schon wieder am Auto und machten uns auf dem Heimweg.
Spätestens gegen 21:30 war der Tag dann auch gelaufen. Nach einer Dusche und dem Abendessen setzte ich mich noch ein Stündchen vor den Fernseher und schaute mir eine Doku an. Wo es morgen hingehen sollte ist an dieser Stelle ja schon klar. Es geht wieder wandern!
Es ist bereits der Dritte Tag meiner Urlaubsreise und heute habe ich mir ein ganz besonderes Ziel gesetzt. Als ob die gestrige Tour nicht schon genug gewesen wäre, habe ich mir für den Mittwoch vorgenommen, meinen allerersten Berg zu Erklimmen. Berge zum erklimmen gibt es ja hier in den Alpen viele, ich habe mich jedoch für den nächstgelegenen entschieden. Hörnle heißt der Berg. Der Name klingt erst einmal ziemlich niedlich und zumindest von meiner Ferienwohnung aus betrachtet, sieht der Berg auch nicht gerade mächtig aus. Dabei ist er gute 1400 Meter hoch. Das ist in etwa halb so hoch wie die Zugspitze.
Und nach den Erfahrungen meiner gestrigen Tour um den Eibsee, reduzierte ich mein Equipment für die heutige Bergtour nun massiv. Alle Spiegelreflexkameras blieben in der Ferienwohnung. Diese sind einfach zu schwer. Bei der heutigen Tour verließ ich mich ausschließlich auf meine Systemkameras von Olympus. Die OMD samt Sigma 19 mm Art war für meine reguläre Fotografie zuständig, während die Pen PL-3 samt dem Kit-Objektiv die Zeitraffer regeln sollte. Diese Ausrüstung ist wesentlich leichter, als die beiden Spiegelreflexkameras und auch die Bildqualität steht diesen in nichts nach. So langsam beginne ich die Spiegellosen von Olympus wirklich zu schätzen!
Und da das Thermometer auch heute wieder Werte jenseits der 30 Grad Marke erreichen wird, achtete ich besonders darauf genügend Wasser mitzunehmen. 1,5 Liter sollten für die Tour reichen. Da wir, quasi wie überall ständig auf Quellen und Bergflüsse stoßen werden, brauchte ich diese 1,5 Liter auch nicht mit Raika zu teilen. Für die kleine gab es alle paar Meter eine Möglichkeit um etwas zu trinken.
So, der Fotorucksack war gepackt, die Tourdaten im Smartphone waren geladen, es konnte also los gehen. Also nichts wie rein ins Auto und ab zum Startpunkt! Dieser lag nur zwei Ortschaften weiter in Unterammergau. Wir parkten an einer kleinen Kapelle und begannen unsere Wanderung. Schon wenige Meter nach der Kapelle entdeckten wir ein Schild mit der Aufschrift „Touränderung Hörnle“. Ich checkte die Tourdaten auf meinem Smartphone und es stellte sich heraus, dass die am Wegweiser beschriebene Änderung eigentlich unsere Route zurück darstellt. Also ignorierte ich das Schild und ging die Route weiter, die geplant war.
Wie sich kurze Zeit später herausstellte, war das nicht die beste Entscheidung, denn die von mir geplante Route war tatsächlich gesperrt. Na toll, also zurück zum Anfang! Gute 2 Kilometer und 100 Höhenmeter sind wir jetzt also umsonst gelaufen. Als wir wieder am Schild waren, mussten wir erst einmal eine kurze Pause einlegen. Das war natürlich wieder der Perfekte Zeitpunkt, um während der Pause einen Zeitraffer aufzunehmen! Anschließend ging es, natürlich auf den richtigen Weg weiter.
Die nächste Zeit war von einer Bergwanderung nichts zu spüren. Wir gingen lediglich um den Berg herum. Dabei erkannte ich nun auch die wahren Ausmaße des Hörnles. Wir gingen auf einen gut ausgebauten Feldweg, kamen an kleinen Almen und Kuhweiden vorbei und mussten dabei leider die ganze Zeit über in der blanken Sonne laufen. Gerade in der Mittagszeit war dies nicht besonders schön!
Dann kam endlich die Abzweigung und von nun an ging es nur noch Bergauf. Wir liefen eine Serpentinenstraße mit gut 30 % Steigung entlang. Kurz bevor diese in einen Feldweg mündete, machten wir die zweite Zeitraffer-Pause. Bei einer Wanderung sind das wie ich finde die schönsten Momente. Ein schattiges Plätzchen mit einer tollen Aussicht auf eine atemberaubende Naturkulisse, während man im Hintergrund ständig das Klicken der Kamera zu hören bekommt. Auf diese Weise bin ich Produktiv und kann gleichzeitig entspannen und die Landschaft genießen. Und bei einem Intervall von 10 Sekunden, dauerte die Pause auch eine knappe Stunde. Zeit genug um wieder etwas zu Kräften zu kommen.
Als dann alles im Kasten war, konnte es frisch ausgeruht weitergehen. Die Straße endete und es folgte ein Feldweg. Das gefällte erhöhte sich nun auf geschätzte 50%. 50% schätze ich deshalb, weil ich ja am Montag beim Ammerdurchbruch ein ausgeschildertes Gefälle von 60% überwinden musste. Hier auf dem Feldweg war das Laufen jetzt zwar auch anstrengend, aber noch nicht ganz so wie am Montag. Aber wir kamen den Gipfel immer näher, dachte ich zumindest.
Unser weiterer Aufstieg wurde nun immer beschwerlicher. Nach dem Feldweg kamen wir in einen kleinen Wald. Hier mussten wir zwar nicht klettern, aber immerhin kraxeln. Der Boden war von herausstehenden Wurzeln durchzogen, die gefährliche Stolperfallen darstellten. Das Gefälle war nun so steil, dass man kaum noch aufrecht stehen konnte. Nach dieser kurzen Passage erreichten wir den ersten Vorsprung. Ich dachte an dieser Stelle ursprünglich, dass wir bereits den Gipfel erreicht hatte, aber nach einen kurzen Blick nach oben wurde ich eines besseren Belehrt! Die Aussicht jedoch, die wir von hier aus hatten gab schon einen kleinen Vorgeschmack von jene auf dem Gipfel.
Mit dieser kleinen Motivation machten wir uns weiter, der Berg wollte ja schließlich bezwungen werden. Das Gefälle blieb steil, aber jetzt hatten wir endlich wieder Boden unten den Füßen. Wir gingen einen gut ausgebauten Bergpfad entlang. Laut Smartphone waren wir nun schon fast am Ziel.
Kurz bevor wir unser Zeil erreichten wurde es jedoch noch einmal sehr haarig. Es ging nochmals durch unwegsames Gelände mit einem steilen Gefälle! Diese letzte Passage war so anstrengen, dass ich mehrere kleine Pausen einlegen musste. Aber schließlich meisterten wir auch diese letzte Hürde. Wir hatten es geschafft, der Gipfel war erklommen! Oben auf der Berghütte gönnte ich mir nach dieser Anstrengung erst einmal ein Eis. Danach trank ich gut einen Liter Cola.
Jetzt war es an der Zeit sich ein wenig auszuruhen. Ich aß etwas und genoss die Landschaft. Als ich dann wieder einigermaßen fit war, konnte ich meine geplanten Zeitraffer Sequenzen aufnehmen. Da der Spaß gute 2 Stunden dauerte, hatten wir hier nochmals die Gelegenheit uns auszuruhen, ein paar Fotos zu machen und natürlich um die tolle Aussicht zu genießen. Und die Aussicht war auch viel besser als ich von vornherein gedacht hatte. Von unten sah der Berg gar nicht so hoch aus, wie er in Wirklichkeit war! So kann man sich täuschen.
Ich muss an dieser Stelle sagen, dass das Hörnle aus insgesamt drei Gipfeln besteht. Wir hatten „nur“ den ersten und niedrigsten erklommen. Da es nun aber schon 19 Uhr war, mussten wir die Aktion abbrechen. Weitere Gipfel würden wir an diesen Tag wohl nicht mehr schaffen. Also packten wir unsere Sachen und machten uns langsam auf den Rückweg. Dieses Mal ging es ja zum Glück ausschließlich Bergab. Unterwegs erlebten wir noch eine recht kuriose Situation. Wir trafen auf einige Kühe, die an einer kleinen Wiese am Bergpfad, unweit vom Gipfel standen. Das sagte mir, dass es wohl auch einen bequemeren Weg zum Gipfel gegeben hätte. Aber egal, die Kühe kamen uns immer näher und Raika gefiel das so gar nicht. Die erste Kuh leckte mir erstmal die Hand ab und wollte dann zu Raika. Diese wurde daraufhin ganz panisch und versuchte zu flüchten.
Da der kleinen die Situation so unangenehm war, machten wir uns schnell wieder auf den Weg. Die Kühe verfolgten uns dabei die ganze Zeit. Erst als wir wieder den steilen Waldpfad entlang mussten, konnten uns die Tiere nicht mehr verfolgen. Seit dieser Begegnung wurde Raika immer ganz nervös, wenn Sie in der Nähe Kuhglocken hörte.
Nachdem uns die Kühe nicht mehr verfolgen konnten, erreichten wir einen kleinen Vorsprung. Dieser ist mir beim Aufstieg gar nicht aufgefallen, aber die Aussicht war hier so schön, dass wir eine spontane Zeitrafferpause einlegen mussten. Die Zeitraffer Session fand bei Sonnenuntergang statt und das Licht, welches die Berge, Wiesen und Felder berührte war wirklich phänomenal! Der Nachteil war jedoch, dass die Sonne nun schon fast untergegangen war. Das bedeutete, dass wir unser Auto wohl nicht mehr bei Tage erreichen sollten. Aus diesem Grunde marschierten wir die letzten Kilometer bis zum Auto auch durch. Kurz vor 22:00 Uhr kamen wir wieder zu Hause, in der Ferienwohnung an. Puh, war ich geschafft. Es war ein langer Tag und von jetzt an habe ich Respekt vor den Bergen. Auch vor jenen, die aus der Ferne nicht allzu hoch erscheinen. Denn glaubt mir, sie haben es alle in sich!
Den morgigen Tag sollten wir dann etwas ruhiger angehen lassen.
Nachdem wir gestern bereits die nähere Umgebung ein wenig erkundet haben, geht es für die heutige Tour nun ein wenig weiter weg. Ziel für den zweiten Tag ist der Eibsee. Dieser liegt am südlichsten Zipfel genau unter der Zugspitze. Von meinen Urlaubsort waren es bis dorthin nur knappe 40 Kilometer, also ungefähr eine gute Halbe Stunde fahrt.
Damit mein Kamerarucksack heute nicht ganz so schwer wird, ließ ich die Eos 550d zu Hause. Die OMD, die Pen und die D5200 dagegen kamen mit auf die Reise. Also Sachen gepackt, ab ins Auto und los geht´s!
Schon von meiner Ferienwohnung aus hatte ich bereits einen guten Blick auf das Bergpanorama. Das ist auch kein Wunder, denn schließlich war mein Urlaubsort dort, wo die Alpen gerade erst beginnen. Auf meinem Weg zum Eibsee fuhr ich nun endlich direkt durch die Bergwelt! Schon zwei Ortschaften weiter, in Oberammergau ging es auch schon los. An dieser Landschaft kann man sich gar nicht satt sehen!
Wir fuhren weiter, durch Ethal und dann Richtung Oberau. Hier mussten wir einen Bergpass entlangfahren, auf dem es gute 200 Meter abwärts ging. Es war eine herrlich schmale Serpentinenstraße und die mir entgegenkommenden Motorräder hatten sichtlich Ihre Freude an der Strecke. Das ließ mich etwas neidisch werden, denn schließlich musste ich mein Motorrad ja zu Hause in Thüringen lassen. Aber vielleicht ist mir diese Gegend in Zukunft auch mal ein Motorrad Abenteuer wert!
Nach Oberau ging es erst einmal für ein Paar Kilometer auf die Autobahn. Das nächste Ziel auf der Route war Garmisch Patenkirchen. Für den Weg durch die kleine Stadt brauchten wir geschlagene 40 Minuten, denn hier staute sich der Verkehr extrem! Damit Raika nicht so sehr ins schwitzen kommt, musste ich die Klimaanlage voll aufdrehen. Draußen waren es immerhin 36 Grad!
Nachdem wir auch diese nervige Passage hinter uns hatten, kamen wir wenige Minuten später auch schon am Ziel an. Wir suchten uns auf den riesigen, fast vollen Parkplatz ein ruhiges Fleckchen und sahen zu, dass wir zum See kamen.
Der Eibsee ist eine typische Touristen Attraktion. Umgeben von Bergen und mit kristallklaren Wasser lockt er viele Menschen zum Baden an. Auch Hunde waren hier viele zu sehen. Unser Plan für Heute war eine komplette Runde um den See zu laufen. Zum Glück war die meiste Strecke eher schattig, aber bei 36 Grad waren die mehr als 10 Kilometer, die wir zurücklegen mussten schon sehr ambitioniert!
Aber gemach, gemach. Für´s erste wollten wir uns ein schattiges Plätzchen am See suchen, wo wir uns etwas ausruhen und ich meinen ersten Zeitraffer des Tages aufnehmen konnte. Das war jedoch alles andere als leicht, weil der See sehr überlaufen war. Bei den Temperaturen kann ich es auch verstehen, dass sich die Menschen einen Ort zum abkühlen suchen.
Also begangen wir mit unserer Runde um den See. Unterwegs wird sich doch bestimmt ein schönes Plätzchen finden, an dem wir uns niederlassen können. Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch fanden wir dann auch die passende Stelle. Hier gab es recht wenig Menschen, die mir ins Bild laufen könnten und praktischerweise war da auch noch ein umgefallener Baum, an den ich Raika super festbinden konnte. Außerdem hat das Wasser im Verlauf der Jahrhunderte die großen Steine am Ufer auf sehr ergonomische Weise rundgeschliffen, sodass sie mir als sehr bequeme Sitzmöbel dienten.
Da der Himmel noch recht Wolkenlos war, verzichtete ich erst einmal auf den Zeitraffer und fertige dafür ein paar Panorama und Langzeitbelichtungen an. Anschließend durfte Raika auch mal ein wenig durch den See toben. Nachdem das alles erledigt war, setzen wir uns und ließen die Szenerie ein wenig wirken. Und so verging die Zeit. Nach einer guten Stunde tauchten dann auch die lange erwarteten Wolken auf, sodass ich nun endlich mit meiner Zeitraffer Sequenz beginnen konnte.
Auch Raika bekam etwas Gesellschaft, denn neben uns ließ sich ein junger golden Retriever nieder. Nach einen kurzen kennenlernen wurden beide Hunde von der Leine genommen und konnten etwas zusammen toben. Und natürlich haben sie mir beim spielen auch schön mein Stativ umgeworfen, sodass ich meine Sequenz von neuen aufnehmen musste. Aber egal, shit happens…
Als die Szene dann im Kasten war und auch alle Unterhaltungen beendet waren, ging es weiter. Schließlich wollte ich die Runde um den See ja noch schaffen! Die nächsten 1 1/2 Stunden mussten wir ausnahmslos bergauf laufen. Bei den immer noch herrschenden 36 Grad war das schon eine ganz schöne Anstrengung. Zum Glück entdeckte ich unterwegs immer wieder Fotospots, die sich wunderbar für eine Pause eigneten. Meistens waren es kleine (und große) Wasserfälle, die sich in den See ergießen. Zum Glück hatte ich wieder den Graufilter dabei, sodass ich einige Langzeitaufnahmen anfertigen konnte.
Als wir dann die erste Hälfte unserer Runde geschafft hatten, war ich mehr als nur fertig. Es war bereits Nachmittag und ich hatte noch nichts gegessen. Dazu kamen die Hitze, der schwere Fotorucksack und das ständig Bergauf gehen. Von dieser Seite des Sees fuhr in regelmäßigen Abstand ein kleines Boot zurück zum Eingang des Sees. Wir setzten uns ans Ufer und ich dachte ernsthaft darüber nach das nächste Boot zu nehmen und wieder zurück zu fahren.
Nach einigen hin und her entschied ich mich aber dann dennoch dazu weiter zu gehen. Denn schließlich hatte ich mir vorgenommen, die ganze Runde um den Eibsee zu schaffen! Also ging der Marsch weiter. Die zweite hälfte der Runde mussten wir zum Glück nur noch selten Bergauf laufen. Dafür waren wir aber des öfteren der Sonne ausgesetzt. So gegen 18:00 Uhr hatten wir unsere Runde dann auch beendet. Jetzt musste ich dringend etwas essen! Also auf ins nächste Restaurant und ein ordentliche Schnitzel bestellt. Wir verbrachten anschließend noch etwas Zeit am Ufer und machten uns dann langsam wieder auf den Rückweg.
Im Auto (das die ganze Zeit schön in der Sonne stand) waren es kuschelige 50 Grad. Damit Raika es etwas bequemer hat, stellte ich die Klimaanlage auf Orkan. Nach 10 Minuten fahrt waren die Temperaturen im Auto dann durchaus annehmbar. Nach einer Stunde fahrt kamen wir dann auch wieder in unserer Ferienwohnung an. Nur noch schnell duschen, Raika Ihr Futter zurecht machen und dann war der Tag auch schon offiziell beendet.
Morgen sollten wir dann unseren ersten Berg erklimmen!
Nachdem wir die Reise und den Rest des ersten Tages gut überstanden haben, kann es nun mit dem eigentlichen Urlaub endlich losgehen. Für den Anfang wollte ich erst einmal mit einer lokalen Tour beginnen. Das bedeutet, dass wir von unserer Ferienwohnung aus starten und das Auto erst einmal stehen bleiben kann.
Am Abend zuvor habe ich mir schon einmal die von mir ausgesuchten Touren noch einmal angesehen und die passende ausgewählt. Meine Wahl fiel auf den Ammerdurchbruch. Die Ammer ist ein teilweise reizender Wildfluss, der in den Bergen seinen Ursprung hat. Einen wirklichen Wildfluss habe ich bis dato noch nicht gesehen, was dieses Ziel für mich natürlich besonders interessant macht. Auch der Weg dorthin gleicht den kurzen Spaziergang, den wir bereits gestern unternommen hatten.
Also ist zumindest der Anfang des Weges bereits bekannt. Also schnell den Fotorucksack gepackt und los geht es! Mein Fotorucksack war an diesem Tag wirklich fast vollgepackt. Für die geplanten Zeitrafferaufnahmen nahm ich meine Canon 550d und für meine „normale“ Fotografie packte ich die D5200 samt dem Sigma 18-200 ein. Extra für den Wildfluss nahm ich zudem noch einen starken Graufilter mit. Schließlich wollte ich vor Ort auch ein paar Langzeitbelichtungen machen. Meine beiden Olympus Kameras ließ ich an diesem Tag zu Hause.
Wir gingen aus unserem kleinen Urlaubsort hinaus und folgten einigen schmalen Wanderwegen. Links und Rechts von uns waren Weideflächen, auf denen sich die örtlichen Kühe herumtrieben. Begleitet wurde dies, wie überall in der Gegend von den hypnotischen Klängen der Kuhglocken.
Wir waren zwar noch nicht wirklich in den Bergen, aber auch das Alpenvorland bietet einige atemberaubende Landschaften. Schmale Pfade, Hügel und Täler, kleine Flüsse und Waldstücke, es ist einfach Traumhaft!
Zwischendurch machten wir immer wieder ein paar kleine Pausen, um das Alpenpanorama in der ein- oder anderen Zeitraffer Sequenz festzuhalten. Das Wetter war an diesem Tag für meinen Geschmack übrigens schon fast zu Warm. Stahlblauer Himmel, kaum Wolken und ganze 32 Grad, da kommt man beim Wandern schon ganz schön ins Schwitzen. Und dabei sind wir noch nicht einmal großartig bergauf gegangen!
Gegen 13:00 Uhr kamen wir dann an einem Wirtshaus vorbei und konnten unsere erste richtige Pause machen. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und ich machte Raika fest. Zu trinken gab es hier eine vom Wirtshaus selbstgemacht Holunderblütenschorle, die wirklich sehr lecker (wenn auch sehr teuer) war. Gegessen habe ich dann ein richtiges Wiener Schnitzel, welches natürlich nicht aus Schweine, sondern aus Kalbfleisch besteht. Nach dem Bestellen des Schnitzels konnte ich auch tatsächlich hören, wie dieses in der Küche geklopft wurde.
In diesem Wirtshaus wurde also anständig gekocht, sehr schön! Und damit Raika auch nicht wie ein Hund leben muss, bestellte ich für Sie einen Wurstsalat, der im Hundenapf serviert wurde. Als wir uns gestärkt hatten, konnte es endlich weiter gehen. Die Ammer war schließlich nur noch ca. 2 KM entfernt.
Wir liefen nun auf einer Straße, auf der es mit einem Gefälle von 60% bergab ging. Die Straße endete schließlich an einer Brücke, welche über die Ammer führte. Und die Ammer war tatsächlich ein reizender Wildfluss. Obwohl der Fluss an diesen Tagen nur 1/3 des Flussbettes ausfüllte, war die Strömung sehr stark. Solche Flüsse habe ich bis dahin nur in irgendwelchen Naturdokumentationen gesehen. Das Flussbett war gesäumt von großen, hellen Steinen, das Wasser war kristallklar und links vom Fluss erstreckten sich Steilklippen und Wälder.
Hier hätten jetzt genau so gut Grizzlybären stehen können, die Lachse aus dem Fluss fischen. Es war einfach ein bombastischer Anblick. Wir überquerten erst einmal die Brücke und machten uns hinab in das Flussbett. Hier nahmen wir uns erst einmal ein paar Minuten zum Verweilen.
Danach baute ich das Stativ am Fluss auf, schnappte mir die D5200 und fertigte erst einmal mittels Graufilter ein paar Langzeitbelichtungen an. Die Arbeit mit einem ND 3 Filter ist immer etwas anstrengend. Ist der Graufilter erst einmal montiert, nimmt er so viel Licht weg, dass sowohl der Autofokus, als auch die Belichtungsmessung der Kamera nicht mehr funktionieren.
Also musste ich zunächst einmal die Kamera aufstellen und fokussieren. Anschließend konnte ich den Graufilter an das Objektiv schrauben. Ab jetzt funktioniert der Autofokus der Kamera nicht mehr. Aber das macht ja nichts, weil ich ja schon auf mein Motiv fokussiert habe. Also kann ich an dieser Stelle den Autofokus abschalten.
Nun kommt noch die korrekte Belichtung. Da mit aufgesetzten Graufilter, wie eben schon erwähnt, auch die Belichtungsmessung nicht mehr funktioniert, muss hier ein wenig experimentiert werden. Ich beließ es zunächst bei der Offenblende, aktivierte die Spiegelvorauslösung und belichtete das Bild für 20 Sekunden. Das Ergebnis war zu hell. 🙁
Also stellte ich die Blende als Nächstes auf f9 und belichtete das Bild für 30 Sekunden. Das Ergebnis wiederum zu Hell. Mit einer Blende von f11 hat es dann endlich gepasst! Das Bild war endlich im Kasten.
Das Blöde bei der Verwendung des Graufilters an dieser ist, dass sich das Spiel nun jedes Mal wenn ich die Kamera umstelle wiederholt. Also Graufilter abschrauben, neu fokussieren, Graufilter wieder anschrauben und die korrekte Belichtung finden. Bei diesen vielen Arbeitsschritten vergeht die Zeit wie im Flug.
Nachdem ich meine paar Langzeitbelichtungen nun endlich im Kasten hatte, war es an der Zeit eine kleine Zeitraffer Sequenz aufzunehmen. Als schnell die Kamera gewechselt und los ging es! Bei der Aufnahme des Zeitraffers, konnte ich mich auch endlich ein wenig ausruhen und mir einen Platz im Schatten suchen. Das war auch bitter nötig, denn schließlich habe ich die letzten 40 Minuten in der prallen Sonne verbracht und es waren immer noch 32 Grad.
Nach den Zeitraffer konnte sich auch Raika endlich einmal am Fluss umschauen. Beim Entlang spazieren am Flussbett stellte ich dann auch fest, dass die andere Flussseite wesentlich interessanter war. Also machten wir uns wieder über die Brücke und versuchten das andere Ufer zu erreichen. Dabei war etwas Geschick gefragt, denn die kleinen Wege am Wald entlang waren nicht immer gut zu begehen. Als wir endlich an der anderen Seite angekommen waren, suchte ich für Raika erst einmal ein schattiges Plätzchen, an dem ich Sie anleinen konnte.
Anschließend ging das Spiel wieder von vorne los. Erst kamen ein paar Langzeitbelichtungen, dann folgten die Zeitraffer Sequenzen. Und so verging Stunde um Stunde. Zwischenzeitlich sahen wir vereinzelt ein paar Kanufahrer, die den reißenden Fluss zum Wildwasser Rafting nutzten. Als dann schließlich der Abend nahte, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Mit dem schweren Fotorucksack machten mir die 60 % Steigung erhebliche Probleme. Wie sollte das denn erst bei den Bergtouren werden, die ich mir noch vorgenommen habe?! Das war auch der Punkt, an dem ich mich entschied, bei meinen nächsten Touren möglichst auf die schweren Spiegelreflexkameras zu verzichten und stattdessen lieber die leichteren Spiegellosen mitzunehmen. Da wir denselben Weg, den wir gekommen waren auch wieder zurückgingen, nutze ich die Möglichkeit an dem Wirtshaus noch 2 Gläser von der leckeren Holunderblütenschorle zu trinken. Bei der Pause wurden wir von einer kleinen Regenschauer überrascht. Das ist hier in den Bergen nichts Ungewöhnliches, denn das Wetter ändert sich hier schnell.
Während der Regenschauer konnte ich im Wirtshaus noch eine interessante Unterhaltung mit einen anderen Fotobegeisterten Gast machen. Der restliche Rückweg verlief dann ohne weitere Besonderheiten. Nachdem ich mich in meiner Ferienwohnung ein wenig erfrischen konnte, machte ich mir dann am Abend ein paar Gedanken für die morgige Tour.
Die Ammer, also der Wildfluss würde sich perfekt für einen Drohnenflug eignen, dachte ich mir. Also checkte ich bei Airmap schnell, ob das Fliegen in diesem Bereich erlaubt war. Tja, leider war es das nicht. Schade, dachte ich mir. Also musste ich den morgigen Tag erneut planen. Nach einigen hin und her entschied ich mich, dass die morgige Tour an den Eibsee gehen sollte. Dort könnte ich auch gleich einen Abstecher auf die Zugspitze machen. Also packte ich meinen Rucksack für den kommenden Tag und legte mich erschöpft schlafen. Auch Raika schlief schon tief und fest.
Ich war gespannt, was mich am nächsten Tag wohl erwarten würde.
Damit ist die Reihe zu meinem Alpenurlaub dieses Jahr vollständig habe, poste ich die ersten beiden Tage meiner Tour hier noch einmal erneut.
Nun ist es endlich so weit! Nachdem ich im letzten Jahr aus vielen verschiedenen Gründen nicht in den Urlaub fahren konnte, buchte ich mir für dieses Jahr relativ spontan einen kleinen Trip.
Wohin es gehen sollte, fiel mir eines Abends beim Betrachten einiger Bilder in einer Fotogruppe bei Facebook ein. Dort sah ich in erster Linie viele schöne Bergpanoramen. Diese gefielen mir derart gut, dass ich mich gleich einmal im Internet nach Ferienwohnungen umsehen musste.
Nachdem es bei meinen letzten beiden Reisen immer ans Meer gegangen war, stellten die Berge auch eine nette Abwechslung dar. Und so war die Entscheidung gefällt. Innerhalb von zwei Tagen fand ich dann auch die passende Ferienwohnung und ließ sie für mich reservieren.
Zwei Wochen später sollte meine Reise dann auch schon beginnen. Zwei Wochen hatte ich also Zeit mich vorzubereiten. Also verbrachte ich in diesen beiden Wochen jeden Abend damit nach Sehenswürdigkeiten zu suchen, in Foren zu lesen und meine Touren zu planen.
Ich fand eine schöne Seite, bei der ich mir Touren von anderen Menschen ansehen und downloaden kann. Der Clou ist, dass ich die Touren sowohl als PDF, also auch als GPX-Datei herunterladen konnte. Auch eigene Touren ließen sich erstellen und Exportieren.
Gerade die GPX-Dateien sollten sich als Wertvoll erweisen. Kann ich mir diese doch auf meinem Smartphone anzeigen lassen. Außerdem sehe ich auch meine Position auf der Karte, ich kann mich sogar durch die Tour führen lassen. Sehr praktisch!
Und so nutzte ich auch die Tage vor der Reise dazu, mir die verschiedensten Touren zu erstellen. Mal waren sie etwas ambitionierter (bis zu 30 Kilometer in teilweise schwierigem Gelände) und mal waren es recht kurze, einfache Wandertouren. Ob ich das alles schaffen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich wollte mir einfach nur eine möglichst große Auswahl erstellen.
Und natürlich sollte ich auch diesen Urlaub nicht allein verbringen. Dieses Mal begleitete mich Raika. Der erste Urlaub mit Beagle, wenn das mal gut geht…
Als dann alle Touren geplant waren konnte ich mir einige Gedanken über das Equipment machen. Da Raika im Welpen alter meinen alten Fotorucksack kaputt gerissen hat, kaufte ich mir kurzentschlossen einen neuen. Da ich mit meinen bisherigen Taschen und Rucksäcken von Lowepro sehr zufrieden war, sollte auch der neue Fotorucksack von der Firma sein.
Meine Wahl fiel dabei auf den Flipside 400AW. Anders als mein Fastpack, ist dieser zu 100 % ein Fotorucksack. Es gibt dort also kaum platz für andere Gegenstände. Dafür passt in den Rucksack ordentlich Equipment rein. Folgendes habe ich eingepackt:
Canon Eos 550d mit 18-135mm Kit
Nikon D5200 mit:
Sigma 18-200
Nikkor 35mm
Olympus OMD EM-10
Olympus Pen Pl-3
Sigma 19 mm Art
Zuiko 12-42mm
Zuiko 70-300mm
2x Intervallauslöser
1x Graufilter
Cullmann Nanomax 260t
Das alles hat ohne Probleme in den Fotorucksack gepasst, Respekt! Am Ende war sogar noch ein wenig Platz, sodass ich noch 1-2 Objektive mehr mitnehmen konnte. Als weiteres Equipment habe ich dann noch meine Phantom 3 mitgenommen, damit ich auch einige Luftaufnahmen anfertigen konnte.
An dieser Stelle sollte ich noch einmal erwähnen, dass ich nur eine einzige Tour mit den Vollgepackten Rucksack auf mich genommen habe. Neben dem Gewicht des Fotoequipments kamen noch 2 Liter Wasser und andere Dinge, die ich in meinem Messanger trug. Diesen befestige ich mit einem Karabinerhaken an den Rucksack. Im Endeffekt war das Gewicht für eine längere Bergtour (bei 30 Grad!) aber viel zu viel!
Am Sonntag den 30.07 war es dann endlich soweit! Der Tag der Reise sollte beginnen. Schon um 05:00 Uhr in der Früh klingelte mein Wecker. Ich muss immer recht früh aufstehen, weil ich morgens immer ein wenig Zeit brauche um in Gang zu kommen.
Also genoss ich erst einmal eine schöne heiße Tasse Earl Grey und las ein wenig die aktuellen Nachrichten. Als ich dann nach einer knappen Stunde so einigermaßen wach war, machte ich mich daran das Auto zu beladen.
Bevor es nun endgültig los gehen konnte, musste ich noch eine kleine Runde Gassi gehen. Schließlich musste Raika vor der langen fahrt noch Ihr Geschäft verrichten.
Um 09:00 Uhr ging es dann auch schon los. Gute 550 Kilometer lagen zwischen mir und meinem Ziel. Unterwegs machte ich 2 große Pausen, damit sich Raika ein wenig bewegen konnte. Ansonsten hat sie die fahrt sehr gut überstanden.
Auch landschaftlich war es eine sehr schöne fahrt. Wir fuhren zunächst stetig bergauf durch den Thüringer Wald. Bei der Durchfahrt dachte ich mir, dass dieser auch einmal eine Reise wert sein könnte. Kurz nach dem Thüringer Wald waren wir auch schon in Bayern. Nun ging es wieder stetig Bergab.
Wer denkt, dass Bayern nur aus Bergen besteht, der irrt sich gewaltig. Die meiste Zeit über fuhr ich durch eher flacheres Land. Erst als wir einige Stunden später München passiert haben, konnte ich am Horizont langsam die Berge ausmachen.
Je näher wir Garmisch Patenkirchen kamen, desto beeindruckender wurde das Alpenpanorama, welches sich vor uns erstreckte. Ich ärgerte mich richtig, dass ich nicht schon während der Fahrt einige Bilder machen konnte.
Um Punkt 15:00 Uhr waren wir an unseren Zielort angekommen. Jetzt hieß es erst einmal auspacken (und auch ein wenig ausruhen). Als ich nach drei Stunden alles in der Ferienwohnung verstaut habe und mich ein wenig ausruhen konnte, machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten kleinen Wanderung. Ich schnappte mir den Randvoll gepackten Fotorucksack und machte mich auf den Weg. Gute 4 Kilometer schaffte ich an diesen Tag noch.
Ich schritt bei meiner ersten Tour auch schon einmal einen kleinen Teil einer von mir geplanten Wanderung ab. Auf dem Gipfel eines kleinen Wanderweges, konnte ich bei der Gelegenheit auch schon die erste Zeitraffersequenz des Urlaubes aufnehmen.
An dieser Stelle hatte ich einen wundervollen Ausblick auf die Alpen und die kleinen Ortschaften im Tal vor mir. Auch das Wetter spielte wunderbar mit. Es gab ein paar kleine Quellwolken, die über die Landschaft zogen. Von überall her konnte man die Kuhglocken von den Tieren auf der Weide hören. Es war einfach eine wunderschöne Landschaftsidylle!
Als die Zeitraffersequenz schon gut einhundert Bilder aufgezeichnet hatte, hörte ich schon aus der Ferne das grollen eines heraufziehenden Gewitters. Wenige Minuten später konnte ich dann auch die tiefblauen Wolken sehen, die sich ihren Weg über die Berge bahnten. Ich fand es wirklich erstaunlich, wie schnell sich das Wetter hier in den Bergen ändern konnte. Machte ich mir zu beginn meiner Tour noch Gedanken über einen Sonnenbrand, so war jetzt keine Sonne mehr zu sehen. Diese schnellen Wetterwechsel hier in den Bergen sollten mich auch in den folgenden Urlaubstagen begleiten.
Aber ich wollte die angefangene Sequenz unbedingt noch zu Ende bringen. Also warte ich einfach ab und ließ die Kamera laufen. Als die Sequenz schon gute 200 Bilder ausgelöst hatte, erreichte mich das Gewitter. Es war also langsam Zeit alles wieder einzupacken. Ich war an dieser Stelle sehr froh, dass mein neuer Fotorucksack einen integrierten Regenschutz hat! So wurde nur ich nass, während mein Equipment wohlbehalten und vor allem trocken in der Ferienwohnung ankam.
Damit ich aber fototechnisch an meinem ersten Tag doch noch etwas zu Wege bringen konnte, platzierte ich die Kamera noch einmal auf dem Balkon meiner Ferienwohnung und nahm noch eine kurze Zeitraffersequenz auf.
Das war auch schon der erste Tag meiner Reise. Müde und glücklich konnte ich mich jetzt schlafen legen. Morgen sollte dann die erste richtige Tour erfolgen!