
Anfang September machten wir einen kleinen Wochenendausflug nach Tschechien. Um genauer zu sein nach Hrensko. Dort war ich im Jahr 2022 schon einmal mit einem Kumpel. Damals jedoch haben wir alles an einen Tag abgespult. Das bedeutete 06:00 Uhr früh Morgens losfahren, dann die insgesamt 2,5-stündige Wanderung zum Prebischtor (im Regen), anschließend essen und eine kleine Einkaufstour beim dortigen Asiamarkt. Insgesamt ein sehr schöner, aber stressiger Tag.
Dieses Mal sollte das etwas anders werden. Ich wollte ein bisschen mehr Zeit haben um alles wirklich zu genießen. Also buchten wir für das Wochenende ein Zimmer. 3 Personen, 2 Übernachtungen und 1 Hund. Mit frühstück kostete das ganze 280 €. Finde ich vom Preis jetzt eigentlich okay.

Am Freitag fuhren wir nach der Arbeit ganz entspannt los. Vom mir aus sind es etwas 3 Stunden bis Hrensko. So kamen wir am späten Nachmittag an, Checken ein und hatten noch ein bisschen Zeit uns auf den Asia Markt umzusehen. Neben dem Wandern ist der Asia Markt übrigens einer der Hauptgründe, weshalb die Leute hier her kommen. Ich gibt es allerlei legale und Illegale Dinge zu kaufen. Ich nutze die Gelegenheit um mich ein wenig neu einzukleiden. Als Budget hatte ich mir insgesamt 300 Euro dafür mitgenommen.
Zu kaufen gibt es No Name Kleidung mit „Werbung“ wie die Verkäufer sagen. Das heißt dann in der Realität, dass man ein T-Shirt, ein Pullover oder eine Jacke hat wo als „Werbung“ halt sowas wie „The North Face, Addidas, Nike oder Jack Wolfskin“ dran steht. Diese sehen dann auch noch rein zufällig so aus wie die Originale. Die Qualität ist je nach Preis.
Eine 30 Euro Jack Wolfskin Jacke ist qualitativ nicht so gut. Wenn man ein paar Stände weiter beispielsweise ebenfalls eine Jack Wolfskin Jacke für sagen wir 80 Euro ersteht (von 120 runtergehandelt, denn handeln ist hier Pflicht), dann steht diese einer echten in nichts nach. Für das Beispiel habe ich an dieser Stelle extra Jack Wolfskin gewählt, da ich selbst das Original für damals (2012) 300 Euro besitze. Von der Materialanmutung und den Funktionen ist der Nachbau nahezu identisch. Vermutlich kommt sie sogar aus der selben Fabrik wie das Original. 😂
Als es dann langsam Abend wurde, nutze ich noch die Zeit um ein paar schöne Langzeitbelichtungen zu machen. Der erste Tag ging damit zu Ende.

Der Samstag sollte für mich dann der Wander Tag werden. Ich wollte die Tour bis hoch zum Prebischtor laufen. Jedoch ging ich den Tag ruhig an und machte mich erst gegen 10:30 Uhr auf dem Weg.
Das Parken kostet hier übrigens noch einmal 12 Euro am Automat. Es gibt zwar die Möglichkeit mit Karte zu bezahlen, allerdings hatte ich hier meine gute Not. Menüs und Knöpfe waren nur auf Tschechisch, also musste man Raten oder sich an kryptischen Bildern orientieren. Da die meisten Touristen hier entweder aus Polen oder aus Deutschland kamen (70 % Polen 30 % Deutsche), hatte so ziemlich jeder der den Automaten verwenden wollte seine Probleme.
Bei mir kam noch hinzu, dass meine Sparkassen Karte einfach nicht ging. Zum Glück traf ich am Automaten noch einen anderen Deutschen. Dieser hatte wie alle anderen ebenfalls so seine Probleme am Automat. Da ich das Menü bereits erfolgreich, aber letztlich ohne zu bezahlen durchgeklickt hatte, half ich Ihm bei der Bezahlung. Seine EC-Karte (VR Bank) ging im Gegenzug zu meiner Sparkassen Karte ohne Probleme. Ich fragte Ihn, ob er für mich auch bezahlen kann und ich ihm die 12 Euro einfach in Bar gebe könne (der Automat akzeptierte leider keine Scheine, sondern nur Münzen) und er stimmte zu.

Damit war das Parkplatzproblem für mich zum Glück gelöst. Denn bei den Ticketpreisen wollte ich lieber nicht wissen wie denn die Strafen aussehen, wenn ich nicht bezahle!
Vom Parkplatz bis zum eigentlichen Wanderweg läuft man dann noch ein gutes Stückchen Bergauf. Naja, eigentlich geht es ja die ganze Zeit nur Bergauf, da man auf der Strecke insgesamt 500 Höhenmeter schaffen muss. Die Strecke vom Parkplatz bis zum Beginn des Wanderweges. habe ich hier nicht eingerechnet.
Die erste Bank zum Beginn des Wanderweges nutzen wir auch gleich für eine Pause. Wir, dass waren Raika und Ich. Frau und Kind hatten wenig Interesse daran Wandern zu gehen. Die beiden verblieben den ganzen Tag in Hrensko und verbrachten den gesamten Tag mit Shoppen.

Da Raika mittlerweile 10 Jahre alt ist und damit schon zu den Senioren zählt (die Haare werden schon langsam Grau), wollte ich unterwegs auch recht viele Pausen machen. Für den Weg nach Oben haben wir ungefähr 2 Stunden gebraucht. Wenn man zügig durchläuft und einigermaßen Fit ist, kann man es in einer Stunde schaffen. An diesem Tag war es aber sehr warm und ich wollte Raika wie eben schon gesagt schonen. Passend dazu hatten wir auch beide jeweils eine Flasche Wasser und für Raika einen Hundenapf To Go.
An den Weg konnte ich mich sogar noch einigermaßen erinnern. Oder sagen wir mal an bestimmte Wegpunkte. Dieses Mal war das Feeling aber komplett anders. Damals waren wir an einem regnerischen Tag im Februar unterwegs. Das war außerhalb der Saison und es waren nur wenige Menschen unterwegs. Das war dieses Mal komplett anders.
Am Ende der Saison und bei strahlenden Wetter pilgerten hunderte von Menschen zum Prebischtor. Auf dem gesamten Weg gab es keinen einzigen Moment, wo wir auf der Strecke mal allein waren. Das war mir persönlich schon ein bisschen zu sehr überlaufen. Die Mehrheit der Menschen machten dabei nicht wanderer aus, sondern Motorradfahrer. Diese quälten sich in Ihren Motorradstiefeln den Berg hoch (kenn ich noch).

Oben angekommen kostete der Eintritt nochmals 5 Euro. Diese musste ich beim letzten Besuch hier nicht bezahlen, weil damals alles geschlossen war und man einfach reingehen konnte (das war ja außerhalb der Saison). Das Restaurant an der Hütte konnte ich leider nicht nutzen, weil alles heillos überfüllt war. Da gab es nur noch den Kiosk, wo man eine Rostwurst (so nannten sie es jedenfalls) mit Brot bestellen konnte. Für 10 €! Die Rostwurst war nicht gebraten, sondern frittiert und das Brot war alt.
Aber es half letztendlich alles nichts, ich hatte Hunger, also ging das schon irgendwie. Und für 10 Euro wollte ich auch nichts wegwerfen. Dazu war es eindeutig zu teuer. Raika hatte hier übrigens bei einer Gruppe polnischer Motorradfahrer neue Freunde gefunden. Von denen ließ sie sich eine Zeit lang streicheln.
Wie es dazu gekommen war, war etwas kurios. Ich saß direkt unter dem Felsbogen an einem großen Tisch allein. Neben mir ein weiterer großer Tisch (leer). Dann kam die Gruppe Motorradfahrer und nahmen am Tisch neben mir platz. Dieser reichte aber nicht für alle und aus irgendeinem Grund haben die sehr lange gebraucht bis sie sich getraut haben zu fragen, ob bei mir noch Platz war. Keine Ahnung warum, vielleicht bin ich schon von weitem als grimmiger Deutscher zu erkennen, sodass sich niemand traut sich an meinem Tisch zu setzen 😂. Ich habe sie dann einfach rangewunken und gut war es.

Verstehen konnten wir uns zwar gegenseitig nicht, aber Raika hat hier den Botschafter gespielt, indem sie gleich Kontakt aufgenommen hat und sich streicheln ließ.
Nach dem Essen und einer langen Pause erkundeten wir noch das gesamte Plateau über dem Prebischtor. Jetzt war es schon 15:00 Uhr und es wurde langsam Zeit den Rückweg anzutreten. Da gab es jetzt nur ein Problem. Nun musste ich auf die Toilette, aber mit Raika war das gar nicht so leicht. Unterwegs konnte ich auch nicht einfach so, da der Wanderweg viel zu überlaufen war. Es dauerte eine ganze Weile bis ich endlich mal ein paar andere Deutsche fand, die Raika für einen Moment halten konnten.
Das war wirklich ein Glück, denn ich wusste nicht wie ich den Rückweg sonst hätte schaffen können. Auf selbigen ging es ja nun stetig bergab und wir machten hier nur 2 Pausen, die Raika in erster Linie zum trinken nutze. Wieder in Hrensko angekommen schaute ich mir noch die Ausbeute der beiden anderen an (Shopping). Bemerkenswert war die große Menge an Labubus, die die kleine unbedingt haben wollte. Ich weiß ja dass diese häßlichen Teile zur Zeit mega im Trend sind, aber sie sind halt häßlich. Und total unnötig. Aber sag das mal einem Kind. Zumindest gab es sie recht billig hier. 10 Stück hat sie zum Schluss ihr eigen nennen können.

Und jetzt so mal ganz unter uns: Gibt es eigentlich noch jemanden, der den Trent diese total überteuerten Dinger zu kaufen/sammeln nicht versteht? Ich meine im ernst wie kann man im original hunderte von Euro für solche unnötigen und häßlichen Dinger ausgeben? Nur weil irgendwelche ….gesichter auf Social Media die Teile in die Kamera halten? Vielleicht bin ich mittlerweile zu alt für so einen Scheiß. Ich verstehe es jedenfalls nicht.
Damit war jedenfalls der Samstag auch erledigt. Am Sonntag Vormittag gab ich meine restlichen Euro noch am Asia Markt aus, dann war es auch schon wieder an der Zeit für die Heimfahrt.
Insgesamt eine schöne Tour mit tollen Erlebnissen.
Als nächstes geht es nach Mallorca!
Bis dahin
Euer Mario





















































































































































































































































