Es ist an der Zeit etwas Persönliches zu schreiben. Keine Fototouren oder ähnliche Ausflüge. Der Anlass dieses Posts ist eher traurig.
Vor knapp 2 Wochen, am 04.07.2020 ist mein lieber Opa verstorben. Wegen der Coronazeit konnten wir ihn die letzten Wochen und Monate leider nicht sehr oft besuchen, was mich im Nachhinein wirklich traurig macht.
2 Wochen hatte ich nun Zeit meine Trauer zu verarbeiten. Ich habe mir alte Fotos und Videos angesehen und mich auch meiner Erinnerung bedient, um an Ihn zu denken.
Heute war dann mit der Beerdigung noch einmal der letzte schwere Tag. Aber auch dieser ist nun geschafft. Ich schreibe diese Zeilen hier nicht nur, weil es mir guttut, sondern auch damit etwas bleibt. Hier im Internet, für die Ewigkeit.
Mein Opa, Karl-Horst Demme. Ich habe Ihn wirklich sehr gemocht. Als Kind wohnten meine Großeltern nur eine Straße weiter, sodass ich oft da war. Nach der Schule zum Mittagessen, oder auch Abends mal zum Spielen im Haus, oder im Garten.
Ich erinnere mich auch an die vielen Urlaubsreisen, auf denen mich meine Großeltern als Kind mitgenommen haben. Es ging in alle möglichen Länder. Opa war immer aktiv und hat alles mitgemacht, wenn es in den Urlaub ging.
Das sind meine Erinnerungen, die ich als Kind von Ihm habe. Aber natürlich war er noch mehr als nur das. In seiner Jugend war er ein sehr guter Fußballspieler. Sogar einen Hattrick hat er einmal geschafft. Er mochte den Sport so sehr, dass er später sogar noch in der Altherren Mannschaft gespielt hat.
Ansonsten wer Opa immer fleißig und hat sein Leben lang ordentlich geschuftet. Als dann die Rente und das Reisen kam, war das wirklich verdient.
Im Alter war Opa dann immer ein sehr gemütlicher Mensch. Keine Fliege konnte er etwas zuleide tun, immer war er freundlich. Einfach sympathisch eben. Diese Gemütlichkeit mochte ich ganz besonders.
Mittlerweile ist es 5 Jahre her, als ich aus Berlin zurückgekommen bin. Die letzten 4 Jahre habe ich mich auch um Opa gekümmert, als er nicht mehr so gut konnte. Als es mit dem laufen schwer wurde und er dann gar nur noch im Bett lag. Ich habe nach ihm geschaut, ihn Essen gebracht, aufgerichtet, geredet und auch mal eine Zigarette konnte er rauchen.
Es war nicht immer leicht, aber ich habe es gerne gemacht. Es war das mindeste, was ich tun konnte. Das letzte Jahr überstieg die Pflege dann leider auch meine Fähigkeiten, sodass wir Opa in das örtliche Pflegeheim geben mussten.
Bis auf die schreckliche Zeit der Corona Krise waren wir jeden Tag zu Besuch da. Ich habe Oma um 15:00 Uhr hingefahren und um 18/19:00 Uhr wieder abgeholt. Dabei habe ich mir meistens auch die Zeit genommen und ein paar Augenblicke mit Ihm verbracht.
Im Nachhinein scheint mir das vielleicht zu wenig gewesen zu sein. Gerade heute, wo wir den letzten Weg zusammen gegangen sind.
Ich werde dich immer in guter Erinnerung behalten. Opa, Karl-Horst Demme, geboren am 27.10.1936, verstorben am 04.07.2020.
Ein ganzes Leben lässt sich schwer in Worte fassen, aber ich hoffe, dass diese kurze Zeilen deiner würdig sind.
Falls der Geist nicht nur dieser fleischlichen Existenz entspringt und es doch noch etwas Höheres geben sollte, sehen wir uns vielleicht wieder. Bis dahin muss ich aber nun eine sehr lange Zeit ohne Dich auskommen. Ich vermisse Dich.
Ich werde mir in den nächsten Tagen noch einige Bilder heraussuchen und hier als Galerie einfügen, damit von meinem Opa wirklich etwas bleibt.
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