So liebe Freunde, heute kommen wir nun endlich zum Abschluss der Best Of Reihe! Die letzte Kategorie ist, vorsicht Wortwitz, naturgemäß (versteht Ihr? Natur…) auch die Größte.
Da ich nun einmal viel in der Natur unterwegs bin und „Natur“ an sich sowieso eine große Kategorie ist, sind hier auch die meisten Bilder zu finden. Viele davon sind noch nicht einmal geplante Touren gewesen, sodern entstanden einfach so bei meinen täglichen Runden.
Bei einzigen beiden größeren Ausnahmen stellten natürlich die Alpenreise letztes Jahr (über die ich ja nun bereits genug geschrieben habe), sowie die Suche nach den Fliegenpilzen letztes Jahr dar.
Ich will jetzt auch gar nicht so viel schreiben, sondern eher die Bilder für sich sprechen lassen. Es sind schon ein paar tolle Aufnahmen dabei!
Es ist schon wieder einige Zeit ins Land gegangen und erst heute habe ich bemerkt, dass ich mit der traditionellen Best Of Artikelreihe noch gar nicht angefangen habe. Schande über micht!
Jetzt da alle Welt stillsteht, müsste man eigentlich denken, dass ich genügend Zeit habe mich wieder etwas mehr hier, um den Blog zu kümmern. Aber weit gefehlt! Ich bin wieder einmal voll eingespannt. Und wenn ich dann doch einmal Zeit habe, kann ich mich irgendwie nicht so richtig aufraffen.
Naja, bis heute jedenfalls. Denn ich sitze ja jetzt gerade hier und schreibe diese Zeilen…
Für den ersten Teil dieser Reihe habe ich mir die Themen Handy und Kreativ herausgesucht. Die Handykategorie feiert dieses Jahr auch Ihre Premiere! Denn mit meinem iPhone XR war es mir das erste Mal seit Menschheitsgedenken möglich gute Fotos mit dem Smartphone zu machen.
Handy
Okay ich gebe zu, in den letzten Wochen des aktuellen Jahres habe ich bereits mehr Bilder mit dem Smartphone gemacht, als im kompletten letzten Jahr. Die Skepsis bezüglich der Bildqualität habe ich mittlerweile abgelegt und bin im Großen und Ganzen zufrieden mit dem iPhone.
Letztes Jahr kam es aber dann doch eher nur zu dokumentarischen Zwecken zum Einsatz. Egal ob bei einem kurzen Städtetrip nach Erfurt, beim Wandern durch die Natur oder beim Fotografieren von süßen Hundewelpen, das iPhone hat seinen Job gut gemacht.
Das soll der Worte des Lobes auch schon genug sein. Viel Spass mit den Bildern!
Kreativ
Hierzu kann ich natürlich schon wesentlich mehr schreiben. Der kreative Bereich stand im letzten Jahr ganz im Zeichen der Startrails. Ich habe mich ausführlich in die Thematik eingearbeitet und es sogar hinbekommen Startrail Videos aufzunehmen. Dafür habe ich sowohl altes Material verwendet, aber auch nächtelang in der Pampa gestanden und die Kamera laufen gelassen. Vor allem die Session bei den Windrädern bei des Nachts echt gruselig!
Windräder waren letztes Jahr auch so eine Sache. In deren Nähe habe ich mich ziemlich oft aufgehalten. Für ein paar Zeitraffer, für diverse Drohnenflüge oder auch für Langzeitbelichtungen. Von Windrädern habe ich jedenfalls erst einmal genug!
Was gab es noch so im kreativen Bereich? Nunja, meine Alpenreise hatte ich letztes Jahr wieder einmal dazu genutzt, um Langzeitbelichtungen an der Ammer aufzunehmen. Ist jetzt nichts Neues, die Bilder sind aber auch wieder gut geworden!
Viel Spass damit!
So, das war auch schon der erste Teil des Best Of Reihe 2019. Bald geht es weiter.
Wir schreiben bereits den fünften Tag der letztjährigen Alpenreise. Der Urlaub ist nun schon fast vorbei.
Der Fünfte Tag brachte uns das beste Wetter der gesamten Reise. Es waren um die 25 Grad und strahlender Sonnenschein. Perfektes Wetter für eine ausgiebige Tour.
Dieses Mal sollte es ein wenig weiter we ggehen. Und zwar hatte ich mir vorgenommen eine Runde um den Alpsee zu laufen! Daneben wollte ich mir auch das Schloss Neuschwanstein etwas genauer ansehen.
Hier in den Bergen scheint das Leben auch generell etwas entschleunigt zu sein. Zu schnell fahrende Autos oder wilde Überholmanöver, wie es sie sonst auf den Straßen Deutschlands gibt, sind hier eine wirkliche Seltenheit. Alle fahren völlig entspannt und halten sich dabei doch tatsächlich an die Verkehrsregeln. Das erlebt man in Deutschland so recht selten.
Kurz vor unserem Bestimmungsort am Alpsee fuhren wir am Schloss Neuschwanstein vorbei. Hier machten wir auch unseren ersten Stopp. Aus der Entfernung nahm ich das Schloss schon einmal mit dem 14-150 mm ins Visier. Anschließend versuchte ich mit dem Auto noch so nah wie möglich heranzufahren und die drohne einmal fliegen zu lassen.
Da das Schloss ein ziemlicher Touristenmagnet ist, kam ich natürlich nicht so nah heran, wie ich gerne wollte. Aber die Mavic Air hat ja bei Bedarf auch etwas Reichweite. Ich konnte mich dem Schloss gut nähern und einige sehr schöne Bilder einfangen. Von einer direkten Besichtigung sah ich dann aber ab. Zu viele Menschen.
Außerdem wollte ich ja noch eine ganze Runde um den Alpsee laufen. Das dauert ja auch seine Zeit. Also weiter zum eigentlichen Ziel der Reise!
Von unserem Parkplatz aus war es eine gute Stunde Fußmarsch bis zum See. Aber das machte nichts, denn die Gegend hier war auch sehr interessant! Es gab viele kleine Teiche und Wiesen. Hier machten es sich überall Libellen gemütlich. Diese Chance nutze ich natürlich und begab mich auf die Jagt. Einige blaue und gelbe Exemplare konnte ich dabei ablichten.
Während ich so meine Fotos machte, begegnete ich einem Rentnerpaar, das sich ebenfalls auf dem Web zum Alpsee machte. Der Mann war auch Fotograf, weshalb wir ein bisschen zusammen liefen und uns unterhalten konnten.
Steil ging es Bergauf
Der nächste Teil des Weges führte uns durch ein kleines Wäldchen. Hier mussten wir auf einer Strecke von vielleicht 600 Metern einen Höhenunterschied von 100 Meter meistern. Wir liefen dabei einen schmalen Waldpass empor, der sich immer wieder hin und her schlengelte.
Oben angekommen machte ich erst einmal eine kleine Pause für einen Snack. Wenige Minuten später sollte ich dann endlich den Alpsee erreichen!
Und der See war auch wirklich verhältnismäßig groß. Gut, er war nicht ganz so groß wie der Eibsee, den wir 2017 umrundet hatten, aber dennoch sollte es ein paar Stunden dauern.
An dieser Stelle muss ich einfach auch mal erwähnen wie schön der Alpsee ist. Steht man am Ufer könnte man auch denken, dass man irgendwo in der Karibik ist, so strahlend Blau ist das Wasser! Er ist mindestens genauso schön wie der Eibsee. Nur, dass es hier deutlich weniger Touristen gibt. Also: Geheimtipp!
Auch die Umrundung an sich war sehr abwechslungsreich. Mal ging es Bergauf, mal ging es bergab und manchmal gingen wir auch abseits durch kleine Waldgebiete. Eine Sache hat mir aber während der Umrundung überhaupt nicht gefallen.
Von Zeit zu Zeit mussten wir über diverse Brücken laufen. Dummerweise waren genau dieselbe Art von Brücken wie bei der Tour zu den Schleierfällen. Raika konnte also leider auf den diversen Brücken, die unseren Weg kreuzten, nicht laufen.
Das war in der Tat ein Problem, denn bei den Schleierfällen war sie ja schon nicht so begeistert davon getragen zu werden. Und als Sie den Braten roch, weigerte sie sich auch getragen zu werden. Ich musste also immer erst ein kleines Ablenkungsmanöver starten und sie mir dann schnell schnappen.
Ich weiß auch gar nicht mehr wie viele Brücken wir auf diese Weise überqueren mussten, aber es waren einige. Am schlimmsten war, glaube ich die letzte Brücke. Diese zog sich über mehrere hundert Meter hin. Ich war wirklich einige Minuten nur am Laufen. Das ganze noch mit vollem Fotorucksack und bei 30 Grad. Und natürlich ist mein Hund auch nicht gerade leicht.
Aber auch diese Passagen haben wir letztendlich gut überstanden. Zwischendurch haben wir natürlich auch immer wieder ausreichende Pausen gemacht. Dann habe ich entweder ein paar Langzeitbelichtungen mit der OMD und meinen diversen Graufiltern angefertigt, oder ich habe mal die Mavic Air gestartet und mir die ganze Geschichte einmal von oben angesehen.
Manchmal haben wir aber auch einfach nur ganz entspannt am See gesessen und die Szenerie genossen. Es war wirklich ein sehr schöner Tag!
Als ich meine Umrundung dann fast abgeschlossen hatte, traf ich auch noch einmal das Rentnerpaar, welches mir schon am Anfang der Tour begegnete.
Nach einem weiteren kleinen pläuschchen war es dann auch schon langsam wieder an der Zeit den Rückweg anzutreten. Da der Tag aber noch nicht ganz gelaufen war, wollte ich spontan noch einmal zurück zur Ammer fahren, um dort auch noch einmal ein paar Langzeitbelichtungen aufzunehmen.
Das hatte ich ja auch schon 2017 getan, aber den Spass wollte ich mir auch dieses Jahr nicht entgehen lassen. Und da das Wetter morgen wieder eher wechselhaft werden sollte, wollten wir den einzigen Tag mit wirklich schönen Wetter auch entsprechend ausnutzen!
Außerdem freute ich mich schon auf das Abendessen im Gasthof! Auf dem Rückweg ist daraus aber leider nicht mehr geworden. Es war leider Ruhetag! Was also nun machen? Naja, letztendlich bin ich in die nächstgrößere Stadt zu McDonalds gefahren und habe dort mein Abendessen eingenommen. Das war zwar nicht das, was ich eigentlich wollte, aber besser als nicht allemal.
Den Abend verbrachten wir dann entspannt in der Ferienwohnung! Ich sah dabei noch einmal von Zeit zu Zeit auf die Wetterapp und die Prognose wurde wirklich von Mal zu Mal schlechter!
Allzuviel konnte ich mir für morgen also nicht vornehmen…
Bald geht es dann weiter mit dem letzten Tag der Tour!
Kaum zu glauben wie lange der Alpenurlaub vom letzten Jahr mittlerweile zurückliegt! Ja sogar der letzte Post zu dieser Serie wurde schon vor 2 Monaten veröffentlicht.
Jetzt wird es aber wirklich Zeit die ganze Sache fertig zu erzählen, denn sonst breche ich schon wieder zum nächsten Urlaub auf!
Mittlerweile ist der vierte Tag angebrochen, die Hälfte des Urlaubs ist also schon vorüber. Und Überraschung! Der Regen hat endlich aufgehört. Gut, so wirklich perfekt war das Wetter an diesem Tag nicht, aber es blieb immerhin trocken.
Also ein guter Tag für eine etwas längere Wanderung mit vollem Equipment. Damit meine ich Kamera, Stativ und Drohne. Und etwas Verpflegung musste natürlich auch mit, denn schließlich wollte ich ja den ganzen Tag unterwegs sein. Aber ganz ruhig. Vorher ist natürlich erst einmal die morgendliche Gassi Runde dran. Danach gab es Frühstück und ein paar Brote wurden für die Tour geschmiert.
Aber wo sollte es denn heute überhaupt hingehen? Ich wollte mal wieder auf vertrauten Wegen wandeln. Die Tour zur Notkarspitze habe ich ja vor 2 Jahren schon gemacht. Auch wenn ich die Spitze nicht wirklich erreicht habe (bis zur Hälfte war ich, glaube ich gekommen). Dieses Mal wollte ich die Tour gerne abschließen.
Endlich eine Drohne für Unterwegs!
Und dabei wollte ich die neuen Möglichkeiten ausloten, die ich 2017 noch nicht hatte! Mit der Mavic Air konnte ich nun auch tief in den Bergen Luftaufnahmen anfertigen. Das hatte ich mir schon vor 2 Jahren gewünscht! Damals hatte ich zwar auch schon eine Drohne dabei, die Phantom 3 in ihrem großen Koffer war aber so sperrig, dass ich sie einfach nicht mit in die Berge nehmen konnte. Ich hätte auf mein restliches Equipment komplett verzichten müssen.
Die Mavic Air jedoch passt wunderbar in den Fotorucksack. Ich muss auf nichts verzichten. Ein Traum!
Um zum Startpunkt zu kommen, musste ich ca. 20 Minuten mit dem Auto fahren. Zwischendurch haben wir schon die erste Pause für einige Luftaufnahmen gemacht. Ich glaube, das war sogar genau dieselbe Stelle, an der wir 2017 auch schon angehalten haben.
Im Nachhinein betrachtet war das Wetter eigentlich ganz angenehm. Der Himmel war den ganzen Tag über Wolkenverhangen bei einer Temperatur von ca. 19-21 Grad. Gerade noch genug für einen dünnen Baumwollpullover (beim Laufen wird man ja sowieso warm). Vor 2 Jahren waren es hier ca. 35 Grad und strahlender Sonnenschein. Die Hitze war auch einer der Gründe, warum ich nicht allzu weit gekommen bin damals.
Auch wenn ich die Notkarspitze auch dieses Jahr nicht erreicht habe (als folge des starken Regens der Vortage), so bin ich doch ein ganzes Stück weitergegangen als bei meinem letzten Besuch hier.
Und ich erkannte auch tatsächlich sofort alles wieder! Über den gesamten Bergpfad, bis zu dem Punkt, an dem ich bei der letzten Reise umgedreht bin.
Es war wirklich ein Wandeln auf vertrauten Wegen! Naja, bis eben zum besagten Punkt. Der Weg wurde dann auch wesentlich schwieriger. Die letzte Passage musste ich einem Bachlauf folgen. Diesen war ich auch beim letzten Mal schon ein paar Minuten entlanggegangen. Kurz nach dem Punkt, an dem ich das letzte Mal kehrt gemacht hatte, wurde der Weg aber sehr viel schwieriger. Umgestürzte Bäume und auch ein paar kleine Klettereinlagen galt es zu meistern.
Gerade auch mit angeleinten Hund war das nicht immer einfach. Aber letztendlich hatten wir es geschafft! Der letzte Wegweiser zur Notkarspitze! Ab jetzt ging es steil nach oben. Die erste Passage mussten wir eine Steilwand emporklettern, was für Raika schon ziemlich schwer war (der Weg war eher für Menschen gemacht, als für Hunde).
Als Soundkulisse während dieses kurzen Aufstiegs hatten wir ständig das tosende Rauschen des Wildflusses unter uns. Aber als wir diese Passage dann gemeistert hatten, war die Tour auch schon vorbei. Der nächste Abschnitt hatte locker eine Steigung von 40 % und war total verschlammt. Ohne Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten, war ein fortkommen hier nicht möglich.
Also gingen wir langsam wieder zurück. Unten am Felsvorsprung machten wir eine kleine Pause für einen Snack. Danach entschieden wir uns doch noch nicht gleich den Rückweg anzutreten, sondern noch ein wenig Flussaufwärts zu laufen. Das ging aber nur eine knappe Stunde gut, denn dann war der Weg für uns durch das viele Wasser so gut wie unpassierbar.
Nun war es langsam wirklich an der Zeit den Rückweg anzutreten. Allerdings konnten wir uns Zeit lassen. Wir machten immer mal wieder kleine Pausen. Ich nutzte die Zeit für ein paar Langzeitbelichtungen, denn ich hatte zuvor extra eine ganze Palette Graufilter mitgenommen. Außerdem ließ ich hier und da auch noch die Mavic Air aufsteigen, um mir ein Bild von oben zu machen.
Als wir dann wieder am Auto ankamen, war es auch schon früher Abend. Der Tag war geschafft!
Endlich eine Drohne für Unterwegs!
Morgen sollten wir dann eine etwas weitere Runde drehen. Aber dazu später mehr.
So, nun habe ich endlich einmal ein bisschen Zeit um den diesjährigen Urlaub aufzuarbeiten. Wie Ihr bereits in der Überschrift gelesen habt, war ich dieses Jahr wieder in den Alpen. Dabei wollte ich eigentlich an die Mecklenburgische Seenplatte. Dummerweise habe ich mich recht spät um eine Ferienwohnung zu kümmern versucht, sodass es mit der Seenplatte dann doch nichts mehr wurde.
Also wagte ich mich ein weiteres Mal in bereits bekanntes Terrain. Es ging noch einmal in die Alpen. Dieselbe Region besuchte ich ja bereits 2017 schon einmal. Dieses Jahr war ich nicht nur in derselben Region wie bei der letzten Reise. Ich war im selben Ort und sogar in derselben Ferienwohnung wie beim letzten Mal. Auch einige Pfade, auf denen ich bereits 2017 wandelte, besuchte ich wieder.
Es war also weniger das Erkunden neuer Gebiete, sondern vielmehr ein Wiedersehen mit einer bereits vertrauten Landschaft.
Gleichzeitig war es auch die erste längere Fahrt, die ich mit meinem neuen Auto zurücklegen konnte. Und ich muss sagen, dass die zahlreichen elektronsischen Helferlein es mir bei der Fahrt wirklich sehr einfach gemacht haben.
Auf der Autobahn brauchte ich im Grunde nur den Tempomat einstellen (140=Reisegeschwindigkeit) und alles andere hat das Auto allein gemacht. Es hat automatisch die Gänge geschaltet, es hat gebremst, wenn jemand zu nah vor mir war, es hat das Licht und die Scheibenwischer automatisch bedient und es hat die Spur von allein gehalten. Meine einzige Aufgabe war es, hin und wieder einmal zu lenken.
Ich muss gestehen, dass ich schon sehnsüchtig auf die Autonom fahrenden Autos warte, die es in der Zukunft geben wird. Gerade bei den alltagsfahrten könnte man sich mit wesentlich sinnvolleren Dingen beschäftigen, als stupide eine Strecke abzufahren. Die erste längere Fahrt im neuen Auto gab schon einmal einen ersten Ausblick, was in Zukunft noch alles kommen kann.
Aber kommen wir wieder zum Urlaub!
Tag 1
Am ersten Tag gibt es natürlich nicht viel zu entdecken, da ja die Fahrt den größten Teil des Tages einnimmt. Und so kam ich auch erst am späten Nachmittag in Bad Kohlgrub an.
Anders, als an den meisten anderen, der kommen Tage, war es ein wirklich schöner Sommertag. Nachdem ich also mein ganzes Gepäck ausgeladen hatte, war es an der Zeit für eine kleine Tour.
Vor zwei Jahren hatte ich ja meine Phantom 3 dabei, mit der ich aber nicht wirklich mobil war. Ich war immer auf einen Umkreis von maximal 500 Meter rund um mein Auto beschränkt. Viel weiter konnte man diesen riesigen Koffer nicht schleppen.
Dieses Jahr war das anders! Die Mavic Air leistet mindestens genausoviel wie die Phantom 3 und passt dazu noch bequem in die Fototasche. Also schnappte ich mir die OMD, die Mavic Air und zog los. Wir wandelten ein paar Stunden auf bekannten Wegen und entfernten und dabei nicht allzu sehr von unserem Dorf.
Ziel war unter anderem die Fatima Kapelle, die sowohl vom Boden, als auch in der Luft ein gutes Motiv abgab. Zum Kirchgang hat die Kapelle übrigens recht wenig Kapazität. Ich glaube mehr als der Priester selbst passt nicht hinein.
Neben der Kapelle musste ich natürlich auch das unglaubliche Bergpanorama einfangen, welches mich vor zwei Jahren bereits so faszinierte. Die Landschaft bot mit ihrem atemberaubenden Anblick eine gute Erholung von der langen fahrt. Ich glaube, ich habe gute 40 Minuten einfach nur auf einer Bank gesessen und den Ausblick genossen.
Es ist eine wirklich gute Gegend um wieder einmal runterzukommen.
Als es dann Abend wurde, zogen jedoch die ersten Regenwolken auf. Zeit also abzubrechen und den Abend in der Ferienwohnung zu verbringen. Der Wetterbericht für den morgigen Tag hatte an dieser Stelle schon einmal nichts Gutes gesagt.
Aber ich sollte ja sehen, was passiert.
Tag 2
Am zweiten Tag der Reise machte ich mir erst einmal große Sorgen um das Wetter. Es sollte nämlich so ab 14:00 Uhr für den Rest des Tages Regnen. Nach der morgendlichen Gassirunde und dem Frühstück brach ich so gegen 10:30 Uhr auf. Da mir das Wetter nach wie vor Sorgen bereitete, wollte ich an diesem Tag auch keine allzu ausgedehnte Tour machen.
Auf Regenwetter war ich nämlich überhaupt nicht vorbereitet. Ich hatte zwar 2 Jacken dabei, aber keine davon war Wetterfest.
Für die erste kleine Tour des Urlaubs entschied ich mich für die Ammer. Das war der reißende Wildfluss, den ich vor 2 Jahren auch schon besucht hatte. In diesem Jahr war es aber bei weitem nicht so reißend. Der Wasserstand war insgesamt ziemlich niedrig.
Bin ich beim letzten Mal noch bis zur Ammer gelaufen, entschied ich mich dieses Jahr dafür, lieber das Auto zu benutzen. Einmal war es natürlich praktisch wenn es zu regnen anfängt nicht stundenlang zurück zur Ferienwohnung laufen zu müssen und andererseits erinnerte ich mich auch noch an das wirklich steile Gefälle, dass man auf dem Rückweg überwinden muss (was vor 2 Jahren wirklich sehr schweißtreibend war).
Kaum angekommen, packte ich erst einmal die Drohne aus und startete zu einer Erkundungstour. Ich hatte insgesamt 3 Akkus zu Verfügung, musste also sparsam damit umgehen (die Mavic Air kann nicht ganz so lange in der Luft bleiben, wie es die Phantom 3 konnte).
Nach dem ersten Akku setzte auch schon die erste Regenschauer ein. Zum Glück war das Auto nur 10 Minuten von mir entfernt. Ganze 40 Minuten verbrachte ich dort, bis die Schauer endlich vorbei war.
Nun konnte ich meine Erkundungstour aus der Luft wieder fortsetzen. Als der zweite Akku dann verbraucht war, setzte die nächste Regenschauer ein. Dieses Mal dauerte es eine ganze Stunde, bis sie endlich vorübergezogen war. Ich wurde auf dem Rückweg auch ordentlich Nass, weil es eine ziemlich starke Regenschauer war.
Die Drohne mit dem letzten vollen Akku ließ ich nun auch im Auto zurück. Ich schnappte mir die OMD und wollte damit so ein wenig an der Ammer entlanglaufen.
Dabei fiel mir ein Schild auf, dass ich bereits vor zwei Jahren schon gesehen hatte. Es behauptete, dass die Schleierfälle auch weiterhin geperrt waren. Vor 2 Jahren hatte mich das Schild noch davon abgehalten, diesen wundervollen Wasserfall zu besuchen, aber dieses Jahr sollte das nicht so sein. Aber heute, so ohne Regentaugliche Kleidung war es natürlich eine äußerst blöde Idee dort hingehen zu wollen.
Und so bin ich natürlich auch NICHT dort hingegangen. Aber ich ließ mir von einem Einheimischen wenigstens schon einmal den Weg dorthin erklären.
Schon nach kurzer Zeit begann der nächste Regenschauer. Wieder wartete ich eine ganze Stunde im Auto, aber der Regen hörte nicht auf. Der Tag war also gelaufen!
Ich startete das Auto und hielt auf dem Heimweg noch an einer Gaststätte für ein ordentliches Schnitzel! Dort konnte ich auch ein bisschen bayrische Kultur kennenlernen. Ein paar einheimische Musiker hatten einen Stammtisch und spielten dort in aller Ruhe Ihre Volkslieder.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Ich glaube, es waren die einzigen einheimischen Menschen, die in dieser Kneipe zu finden waren. Nach dem Schnitzel gab es noch einen leckeren Apfelkuchen. Danach war es an der Zeit zurück zur Ferienwohnung zu fahren. Natürlich regnete es immer noch.
Gerade einmal am Abend hatten wir noch ein winziges Zeitfenster für eine kleine Gassi Runde.
Den Abend verbrachte ich dann mit GTA 3 auf meinem iPhone (mit Controller!). Der morgige Tag sollte laut Wetterbericht komplett verregnet sein, also entschloss ich mich dazu den nächst gelegenen Outdoorladen aufzusuchen und mir eine Regenjacke zu kaufen.
So, das waren die ersten beiden Tage meiner Reise. Sie liegt nun schon anderthalb Monate zurück und es ist wirklich toll, wie einem alles wieder einfällt, wenn man darüber schreibt.
Nun gut, für einen Abend habe ich nun genug geschrieben.
Eigentlich dachte ich, dass ich das Buch von meiner Alpenreise (Anno 2017) schon längst gepostet hatte. Viele, viele Monate lang lag es bei mir auf der Festplatte und als ich dann heute einmal meine Artikel begutachtete, sah ich, dass es dazu noch gar nichts gab!
Tja, so kann es manchmal auch gehen. Dabei habe ich mir mit dem Aufarbeiten der Reise wirklich viel Mühe gegeben. Neben der 7-teiligen Artikelreihe ist das Buch als Zusammenfassung als i-tüpfelchen gedacht.
Dort sind im Grunde alle Artikel, samt den besten Bildern enthalten!
So, genug der langen Rede, viel Spass mit dem Buch!
So, nachdem der diesjährige Urlaub nun nach langer langer Zeit aufgearbeitet ist, wird es Zeit fortzufahren. Wobei, so wirklich neu ist das Thema jetzt hier nun auch wieder nicht, denn es dreht sich trotzdem um die Alpentour von diesem Jahr.
Denn natürlich war ich bei meinen Wanderungen wieder sehr fleißig und habe dutzende Zeitraffer Sequenzen aufgenommen. Auch meine Drohnenflüge habe ich genutzt um das ein- oder andere Video zu drehen, damit es in den Zeitraffer Film einfließen kann.
Da ich den ganzen Tag unterwegs war (meist bei sengender Hitze), kam beim diesjährigen Zeitraffer Projekt nicht so viel Equipment zum Einsatz wie beim beispielsweise beim Summertime…Lapse vom letzten Jahr.
So hatte ich zwar meinen Slider mit dabei, die Ferienwohnung verließ dieser aber während des gesamten Urlaubs nicht. Er war einfach zu schwer und sperrig um damit auf Wanderschaft zu gehen.
Das Gleiche Schicksal ereilte so manche Kamera. Während ich meine Zeitraffersequenzen anfangs noch mit meinen Spiegelreflexkameras von Canon und Nikon anfertigte, blieben diese ebenfalls ziemlich schnell in der Ferienwohnung zurück. Ebenfalls zu schwer für lange Wanderungen. Aber meine Spiegellosen von Olympus haben diesen Job sehr gut übernommen. Kleiner, leichter und mit mindestens derselben Bildqualität.
Vor allem meine Füße und mein Rücken haben sich bedankt, als die drei Spiegelreflexkameras samt Objektive in der Ferienwohnung bleiben konnten.
Im Allgemeinen hat sich der Urlaub wirklich mehr als gelohnt. Schöne Erlebnisse, wundervolle Landschaften und auch der Zeitraffer Film ist sehr gut geworden.
Aber genug der Vorworte! Viel Spass mit dem Zeitrafferl 🙂
Es ist bereits der Dritte Tag meiner Urlaubsreise und heute habe ich mir ein ganz besonderes Ziel gesetzt. Als ob die gestrige Tour nicht schon genug gewesen wäre, habe ich mir für den Mittwoch vorgenommen, meinen allerersten Berg zu Erklimmen. Berge zum erklimmen gibt es ja hier in den Alpen viele, ich habe mich jedoch für den nächstgelegenen entschieden. Hörnle heißt der Berg. Der Name klingt erst einmal ziemlich niedlich und zumindest von meiner Ferienwohnung aus betrachtet, sieht der Berg auch nicht gerade mächtig aus. Dabei ist er gute 1400 Meter hoch. Das ist in etwa halb so hoch wie die Zugspitze.
Und nach den Erfahrungen meiner gestrigen Tour um den Eibsee, reduzierte ich mein Equipment für die heutige Bergtour nun massiv. Alle Spiegelreflexkameras blieben in der Ferienwohnung. Diese sind einfach zu schwer. Bei der heutigen Tour verließ ich mich ausschließlich auf meine Systemkameras von Olympus. Die OMD samt Sigma 19 mm Art war für meine reguläre Fotografie zuständig, während die Pen PL-3 samt dem Kit-Objektiv die Zeitraffer regeln sollte. Diese Ausrüstung ist wesentlich leichter, als die beiden Spiegelreflexkameras und auch die Bildqualität steht diesen in nichts nach. So langsam beginne ich die Spiegellosen von Olympus wirklich zu schätzen!
Und da das Thermometer auch heute wieder Werte jenseits der 30 Grad Marke erreichen wird, achtete ich besonders darauf genügend Wasser mitzunehmen. 1,5 Liter sollten für die Tour reichen. Da wir, quasi wie überall ständig auf Quellen und Bergflüsse stoßen werden, brauchte ich diese 1,5 Liter auch nicht mit Raika zu teilen. Für die kleine gab es alle paar Meter eine Möglichkeit um etwas zu trinken.
So, der Fotorucksack war gepackt, die Tourdaten im Smartphone waren geladen, es konnte also los gehen. Also nichts wie rein ins Auto und ab zum Startpunkt! Dieser lag nur zwei Ortschaften weiter in Unterammergau. Wir parkten an einer kleinen Kapelle und begannen unsere Wanderung. Schon wenige Meter nach der Kapelle entdeckten wir ein Schild mit der Aufschrift „Touränderung Hörnle“. Ich checkte die Tourdaten auf meinem Smartphone und es stellte sich heraus, dass die am Wegweiser beschriebene Änderung eigentlich unsere Route zurück darstellt. Also ignorierte ich das Schild und ging die Route weiter, die geplant war.
Wie sich kurze Zeit später herausstellte, war das nicht die beste Entscheidung, denn die von mir geplante Route war tatsächlich gesperrt. Na toll, also zurück zum Anfang! Gute 2 Kilometer und 100 Höhenmeter sind wir jetzt also umsonst gelaufen. Als wir wieder am Schild waren, mussten wir erst einmal eine kurze Pause einlegen. Das war natürlich wieder der Perfekte Zeitpunkt, um während der Pause einen Zeitraffer aufzunehmen! Anschließend ging es, natürlich auf den richtigen Weg weiter.
Die nächste Zeit war von einer Bergwanderung nichts zu spüren. Wir gingen lediglich um den Berg herum. Dabei erkannte ich nun auch die wahren Ausmaße des Hörnles. Wir gingen auf einen gut ausgebauten Feldweg, kamen an kleinen Almen und Kuhweiden vorbei und mussten dabei leider die ganze Zeit über in der blanken Sonne laufen. Gerade in der Mittagszeit war dies nicht besonders schön!
Dann kam endlich die Abzweigung und von nun an ging es nur noch Bergauf. Wir liefen eine Serpentinenstraße mit gut 30 % Steigung entlang. Kurz bevor diese in einen Feldweg mündete, machten wir die zweite Zeitraffer-Pause. Bei einer Wanderung sind das wie ich finde die schönsten Momente. Ein schattiges Plätzchen mit einer tollen Aussicht auf eine atemberaubende Naturkulisse, während man im Hintergrund ständig das Klicken der Kamera zu hören bekommt. Auf diese Weise bin ich Produktiv und kann gleichzeitig entspannen und die Landschaft genießen. Und bei einem Intervall von 10 Sekunden, dauerte die Pause auch eine knappe Stunde. Zeit genug um wieder etwas zu Kräften zu kommen.
Als dann alles im Kasten war, konnte es frisch ausgeruht weitergehen. Die Straße endete und es folgte ein Feldweg. Das gefällte erhöhte sich nun auf geschätzte 50%. 50% schätze ich deshalb, weil ich ja am Montag beim Ammerdurchbruch ein ausgeschildertes Gefälle von 60% überwinden musste. Hier auf dem Feldweg war das Laufen jetzt zwar auch anstrengend, aber noch nicht ganz so wie am Montag. Aber wir kamen den Gipfel immer näher, dachte ich zumindest.
Unser weiterer Aufstieg wurde nun immer beschwerlicher. Nach dem Feldweg kamen wir in einen kleinen Wald. Hier mussten wir zwar nicht klettern, aber immerhin kraxeln. Der Boden war von herausstehenden Wurzeln durchzogen, die gefährliche Stolperfallen darstellten. Das Gefälle war nun so steil, dass man kaum noch aufrecht stehen konnte. Nach dieser kurzen Passage erreichten wir den ersten Vorsprung. Ich dachte an dieser Stelle ursprünglich, dass wir bereits den Gipfel erreicht hatte, aber nach einen kurzen Blick nach oben wurde ich eines besseren Belehrt! Die Aussicht jedoch, die wir von hier aus hatten gab schon einen kleinen Vorgeschmack von jene auf dem Gipfel.
Mit dieser kleinen Motivation machten wir uns weiter, der Berg wollte ja schließlich bezwungen werden. Das Gefälle blieb steil, aber jetzt hatten wir endlich wieder Boden unten den Füßen. Wir gingen einen gut ausgebauten Bergpfad entlang. Laut Smartphone waren wir nun schon fast am Ziel.
Kurz bevor wir unser Zeil erreichten wurde es jedoch noch einmal sehr haarig. Es ging nochmals durch unwegsames Gelände mit einem steilen Gefälle! Diese letzte Passage war so anstrengen, dass ich mehrere kleine Pausen einlegen musste. Aber schließlich meisterten wir auch diese letzte Hürde. Wir hatten es geschafft, der Gipfel war erklommen! Oben auf der Berghütte gönnte ich mir nach dieser Anstrengung erst einmal ein Eis. Danach trank ich gut einen Liter Cola.
Jetzt war es an der Zeit sich ein wenig auszuruhen. Ich aß etwas und genoss die Landschaft. Als ich dann wieder einigermaßen fit war, konnte ich meine geplanten Zeitraffer Sequenzen aufnehmen. Da der Spaß gute 2 Stunden dauerte, hatten wir hier nochmals die Gelegenheit uns auszuruhen, ein paar Fotos zu machen und natürlich um die tolle Aussicht zu genießen. Und die Aussicht war auch viel besser als ich von vornherein gedacht hatte. Von unten sah der Berg gar nicht so hoch aus, wie er in Wirklichkeit war! So kann man sich täuschen.
Ich muss an dieser Stelle sagen, dass das Hörnle aus insgesamt drei Gipfeln besteht. Wir hatten „nur“ den ersten und niedrigsten erklommen. Da es nun aber schon 19 Uhr war, mussten wir die Aktion abbrechen. Weitere Gipfel würden wir an diesen Tag wohl nicht mehr schaffen. Also packten wir unsere Sachen und machten uns langsam auf den Rückweg. Dieses Mal ging es ja zum Glück ausschließlich Bergab. Unterwegs erlebten wir noch eine recht kuriose Situation. Wir trafen auf einige Kühe, die an einer kleinen Wiese am Bergpfad, unweit vom Gipfel standen. Das sagte mir, dass es wohl auch einen bequemeren Weg zum Gipfel gegeben hätte. Aber egal, die Kühe kamen uns immer näher und Raika gefiel das so gar nicht. Die erste Kuh leckte mir erstmal die Hand ab und wollte dann zu Raika. Diese wurde daraufhin ganz panisch und versuchte zu flüchten.
Da der kleinen die Situation so unangenehm war, machten wir uns schnell wieder auf den Weg. Die Kühe verfolgten uns dabei die ganze Zeit. Erst als wir wieder den steilen Waldpfad entlang mussten, konnten uns die Tiere nicht mehr verfolgen. Seit dieser Begegnung wurde Raika immer ganz nervös, wenn Sie in der Nähe Kuhglocken hörte.
Nachdem uns die Kühe nicht mehr verfolgen konnten, erreichten wir einen kleinen Vorsprung. Dieser ist mir beim Aufstieg gar nicht aufgefallen, aber die Aussicht war hier so schön, dass wir eine spontane Zeitrafferpause einlegen mussten. Die Zeitraffer Session fand bei Sonnenuntergang statt und das Licht, welches die Berge, Wiesen und Felder berührte war wirklich phänomenal! Der Nachteil war jedoch, dass die Sonne nun schon fast untergegangen war. Das bedeutete, dass wir unser Auto wohl nicht mehr bei Tage erreichen sollten. Aus diesem Grunde marschierten wir die letzten Kilometer bis zum Auto auch durch. Kurz vor 22:00 Uhr kamen wir wieder zu Hause, in der Ferienwohnung an. Puh, war ich geschafft. Es war ein langer Tag und von jetzt an habe ich Respekt vor den Bergen. Auch vor jenen, die aus der Ferne nicht allzu hoch erscheinen. Denn glaubt mir, sie haben es alle in sich!
Den morgigen Tag sollten wir dann etwas ruhiger angehen lassen.
Nachdem wir die Reise und den Rest des ersten Tages gut überstanden haben, kann es nun mit dem eigentlichen Urlaub endlich losgehen. Für den Anfang wollte ich erst einmal mit einer lokalen Tour beginnen. Das bedeutet, dass wir von unserer Ferienwohnung aus starten und das Auto erst einmal stehen bleiben kann.
Am Abend zuvor habe ich mir schon einmal die von mir ausgesuchten Touren noch einmal angesehen und die passende ausgewählt. Meine Wahl fiel auf den Ammerdurchbruch. Die Ammer ist ein teilweise reizender Wildfluss, der in den Bergen seinen Ursprung hat. Einen wirklichen Wildfluss habe ich bis dato noch nicht gesehen, was dieses Ziel für mich natürlich besonders interessant macht. Auch der Weg dorthin gleicht den kurzen Spaziergang, den wir bereits gestern unternommen hatten.
Also ist zumindest der Anfang des Weges bereits bekannt. Also schnell den Fotorucksack gepackt und los geht es! Mein Fotorucksack war an diesem Tag wirklich fast vollgepackt. Für die geplanten Zeitrafferaufnahmen nahm ich meine Canon 550d und für meine „normale“ Fotografie packte ich die D5200 samt dem Sigma 18-200 ein. Extra für den Wildfluss nahm ich zudem noch einen starken Graufilter mit. Schließlich wollte ich vor Ort auch ein paar Langzeitbelichtungen machen. Meine beiden Olympus Kameras ließ ich an diesem Tag zu Hause.
Wir gingen aus unserem kleinen Urlaubsort hinaus und folgten einigen schmalen Wanderwegen. Links und Rechts von uns waren Weideflächen, auf denen sich die örtlichen Kühe herumtrieben. Begleitet wurde dies, wie überall in der Gegend von den hypnotischen Klängen der Kuhglocken.
Wir waren zwar noch nicht wirklich in den Bergen, aber auch das Alpenvorland bietet einige atemberaubende Landschaften. Schmale Pfade, Hügel und Täler, kleine Flüsse und Waldstücke, es ist einfach Traumhaft!
Zwischendurch machten wir immer wieder ein paar kleine Pausen, um das Alpenpanorama in der ein- oder anderen Zeitraffer Sequenz festzuhalten. Das Wetter war an diesem Tag für meinen Geschmack übrigens schon fast zu Warm. Stahlblauer Himmel, kaum Wolken und ganze 32 Grad, da kommt man beim Wandern schon ganz schön ins Schwitzen. Und dabei sind wir noch nicht einmal großartig bergauf gegangen!
Gegen 13:00 Uhr kamen wir dann an einem Wirtshaus vorbei und konnten unsere erste richtige Pause machen. Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen und ich machte Raika fest. Zu trinken gab es hier eine vom Wirtshaus selbstgemacht Holunderblütenschorle, die wirklich sehr lecker (wenn auch sehr teuer) war. Gegessen habe ich dann ein richtiges Wiener Schnitzel, welches natürlich nicht aus Schweine, sondern aus Kalbfleisch besteht. Nach dem Bestellen des Schnitzels konnte ich auch tatsächlich hören, wie dieses in der Küche geklopft wurde.
In diesem Wirtshaus wurde also anständig gekocht, sehr schön! Und damit Raika auch nicht wie ein Hund leben muss, bestellte ich für Sie einen Wurstsalat, der im Hundenapf serviert wurde. Als wir uns gestärkt hatten, konnte es endlich weiter gehen. Die Ammer war schließlich nur noch ca. 2 KM entfernt.
Wir liefen nun auf einer Straße, auf der es mit einem Gefälle von 60% bergab ging. Die Straße endete schließlich an einer Brücke, welche über die Ammer führte. Und die Ammer war tatsächlich ein reizender Wildfluss. Obwohl der Fluss an diesen Tagen nur 1/3 des Flussbettes ausfüllte, war die Strömung sehr stark. Solche Flüsse habe ich bis dahin nur in irgendwelchen Naturdokumentationen gesehen. Das Flussbett war gesäumt von großen, hellen Steinen, das Wasser war kristallklar und links vom Fluss erstreckten sich Steilklippen und Wälder.
Hier hätten jetzt genau so gut Grizzlybären stehen können, die Lachse aus dem Fluss fischen. Es war einfach ein bombastischer Anblick. Wir überquerten erst einmal die Brücke und machten uns hinab in das Flussbett. Hier nahmen wir uns erst einmal ein paar Minuten zum Verweilen.
Danach baute ich das Stativ am Fluss auf, schnappte mir die D5200 und fertigte erst einmal mittels Graufilter ein paar Langzeitbelichtungen an. Die Arbeit mit einem ND 3 Filter ist immer etwas anstrengend. Ist der Graufilter erst einmal montiert, nimmt er so viel Licht weg, dass sowohl der Autofokus, als auch die Belichtungsmessung der Kamera nicht mehr funktionieren.
Also musste ich zunächst einmal die Kamera aufstellen und fokussieren. Anschließend konnte ich den Graufilter an das Objektiv schrauben. Ab jetzt funktioniert der Autofokus der Kamera nicht mehr. Aber das macht ja nichts, weil ich ja schon auf mein Motiv fokussiert habe. Also kann ich an dieser Stelle den Autofokus abschalten.
Nun kommt noch die korrekte Belichtung. Da mit aufgesetzten Graufilter, wie eben schon erwähnt, auch die Belichtungsmessung nicht mehr funktioniert, muss hier ein wenig experimentiert werden. Ich beließ es zunächst bei der Offenblende, aktivierte die Spiegelvorauslösung und belichtete das Bild für 20 Sekunden. Das Ergebnis war zu hell. 🙁
Also stellte ich die Blende als Nächstes auf f9 und belichtete das Bild für 30 Sekunden. Das Ergebnis wiederum zu Hell. Mit einer Blende von f11 hat es dann endlich gepasst! Das Bild war endlich im Kasten.
Das Blöde bei der Verwendung des Graufilters an dieser ist, dass sich das Spiel nun jedes Mal wenn ich die Kamera umstelle wiederholt. Also Graufilter abschrauben, neu fokussieren, Graufilter wieder anschrauben und die korrekte Belichtung finden. Bei diesen vielen Arbeitsschritten vergeht die Zeit wie im Flug.
Nachdem ich meine paar Langzeitbelichtungen nun endlich im Kasten hatte, war es an der Zeit eine kleine Zeitraffer Sequenz aufzunehmen. Als schnell die Kamera gewechselt und los ging es! Bei der Aufnahme des Zeitraffers, konnte ich mich auch endlich ein wenig ausruhen und mir einen Platz im Schatten suchen. Das war auch bitter nötig, denn schließlich habe ich die letzten 40 Minuten in der prallen Sonne verbracht und es waren immer noch 32 Grad.
Nach den Zeitraffer konnte sich auch Raika endlich einmal am Fluss umschauen. Beim Entlang spazieren am Flussbett stellte ich dann auch fest, dass die andere Flussseite wesentlich interessanter war. Also machten wir uns wieder über die Brücke und versuchten das andere Ufer zu erreichen. Dabei war etwas Geschick gefragt, denn die kleinen Wege am Wald entlang waren nicht immer gut zu begehen. Als wir endlich an der anderen Seite angekommen waren, suchte ich für Raika erst einmal ein schattiges Plätzchen, an dem ich Sie anleinen konnte.
Anschließend ging das Spiel wieder von vorne los. Erst kamen ein paar Langzeitbelichtungen, dann folgten die Zeitraffer Sequenzen. Und so verging Stunde um Stunde. Zwischenzeitlich sahen wir vereinzelt ein paar Kanufahrer, die den reißenden Fluss zum Wildwasser Rafting nutzten. Als dann schließlich der Abend nahte, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Mit dem schweren Fotorucksack machten mir die 60 % Steigung erhebliche Probleme. Wie sollte das denn erst bei den Bergtouren werden, die ich mir noch vorgenommen habe?! Das war auch der Punkt, an dem ich mich entschied, bei meinen nächsten Touren möglichst auf die schweren Spiegelreflexkameras zu verzichten und stattdessen lieber die leichteren Spiegellosen mitzunehmen. Da wir denselben Weg, den wir gekommen waren auch wieder zurückgingen, nutze ich die Möglichkeit an dem Wirtshaus noch 2 Gläser von der leckeren Holunderblütenschorle zu trinken. Bei der Pause wurden wir von einer kleinen Regenschauer überrascht. Das ist hier in den Bergen nichts Ungewöhnliches, denn das Wetter ändert sich hier schnell.
Während der Regenschauer konnte ich im Wirtshaus noch eine interessante Unterhaltung mit einen anderen Fotobegeisterten Gast machen. Der restliche Rückweg verlief dann ohne weitere Besonderheiten. Nachdem ich mich in meiner Ferienwohnung ein wenig erfrischen konnte, machte ich mir dann am Abend ein paar Gedanken für die morgige Tour.
Die Ammer, also der Wildfluss würde sich perfekt für einen Drohnenflug eignen, dachte ich mir. Also checkte ich bei Airmap schnell, ob das Fliegen in diesem Bereich erlaubt war. Tja, leider war es das nicht. Schade, dachte ich mir. Also musste ich den morgigen Tag erneut planen. Nach einigen hin und her entschied ich mich, dass die morgige Tour an den Eibsee gehen sollte. Dort könnte ich auch gleich einen Abstecher auf die Zugspitze machen. Also packte ich meinen Rucksack für den kommenden Tag und legte mich erschöpft schlafen. Auch Raika schlief schon tief und fest.
Ich war gespannt, was mich am nächsten Tag wohl erwarten würde.